Die Nationalversammlung in der Paulskirche 1848

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Frauen in der Nationalversammlung

»Wo sie das Volk meinen, da zählen die Frauen nicht mit«, erklärte Louise Otto 1849 in der »Frauenzeitung« die Stellung der Frauen in der Revolution. Kämpften sie auf den Barrikaden noch Seite an Seite mit den Männern, hatte sich ihr Engagement in der institutionalisierten Revolution auf das Besticken der Fahnen und reine Repräsentationsaufgaben an der Seite ihrer Männer zu beschränken. Frauen konnten weder wählen noch gewählt werden, doch die revolutionären Ereignisse hatten sie genauso stark politisiert wie die männliche Bevölkerung. Darum nutzten viele die Möglichkeit, bei Versammlungen, in selbstgegründeten Zeitungen und Vereinen ihre Meinung kundzutun. In der Frankfurter Nationalversammlung wurde für geladene Damen eine eigene Loge reserviert. Sie befand sich, anders als im Bild dargestellt zur Linken des Präsidiums. Paul Bürde portraitierte einige ausgewählte Damen, darunter die Frau des Reichsverwesers, Baronin Brandhof und die Frau des englischen Gesandten, Lady Cowly und platzierte sie in der auf dem Stich sichtbaren Loge der Männer. Grundsätzlich hatten Frauen die Möglichkeit, von den allen zugänglichen Emporen aus die Verhandlungen zu verfolgen und von dort – im Gegensatz zu heutigen Bundestagssitzungen – ihre Zustimmung oder Ablehnung lautstark zu äußern. Nach dem Scheitern der Revolution blieb wenig vom Engagement der Frauen, sie hatten sich wieder in ihre häuslich–private Rolle zu fügen.