Die Nationalversammlung in der Paulskirche 1848

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Staatsgebiet

Die Errichtung eines deutschen Nationalstaates führte in der Nationalversammlung zu der Frage des künftigen Staatsgebietes. Eine Mehrheit der Abgeordneten sprach sich für das Territorium des bisherigen Deutschen Bundes aus, war aber auch entschlossen, die strittigen Länder Schleswig, Ost- und Westpreußen, sowie Posen mit einzubeziehen. Dafür legten sie sogar einen bis dahin einzigartigen Minderheitenschutz in der Verfassung fest, der den ethnischen Minoritäten die Bewahrung ihrer Kultur, Sprache und regionaler Selbstverwaltung garantiert hätte. Die nichtdeutschen Länder der Habsburger-Monarchie sollten dagegen ausgeschlossen werden. Österreich-Ungarn verfolgte aber nach dem Sieg der Gegenrevolution Anfang 1849 unter der Leitung des Fürsten Schwarzenberg die Idee eines deutschen Staatenbundes einschließlich der nichtdeutschen Gebiete der Habsburger. Diese Neuauflage des Deutschen Bundes entsprach in keiner Weise den nationalstaatlichen Bestrebungen der Paulskirche und musste zusammen mit Schwarzenbergs Ablehnung einer Nationalversammlung die Abgeordneten brüskieren. Die Stimmenmehrheit verschob sich daraufhin Anfang März 1849 zugunsten einer »kleindeutschen« Lösung: Einem deutschen Nationalstaat ohne Österreich unter preußischer Führung.

 

Karte des Deutschen Bundes
© IEG / A. Kunz 2000
CC BY-NC 4.0 International