John F. Kennedy Plakatmotiv. © Runaway Technology

John F. Kennedy - Ausstellungstitel
  Ausstellungshalle des Deutschen Historischen Museums von I. M. Pei, 26. Juni bis 13. Oktober 2003
 

Eine Ausstellung des Deutschen Historischen Museums in Zusammenarbeit
mit dem John F. Kennedy-Institut der Freien Universität Berlin

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John. F. Kennedy
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Ausstellungsrundgang


II. Die Präsidentschaft

2.12 . "Ish bin ein Bearleener"

"Ich habe gestern gesagt, dass ich meinem Nachfolger ein kleines Briefchen hinterlassen werde, das nur zu einem Zeitpunkt großer Entmutigung zu öffnen sei. Es werden nur drei Worte darin stehen: ›Go to Germany‹."
John F. Kennedy, 26. Juni 1963

Zum Abschluss seiner Deutschlandreise kam John F. Kennedy am 26. Juni 1963 nach Berlin. Auf dem Weg durch die Stadt jubelten ihm über eine Million Menschen zu. Am Schöneberger Rathaus sprach Kennedy seine vielleicht berühmtesten Worte: "Ich bin ein Berliner". Die Regierung der DDR reagierte mit Gegenmaßnahmen. Dazu gehörte am 28. Juni ein Besuch des russischen Staatschefs Nikita Chruschtschow im östlichen Teil der Stadt. Auch er fuhr im offenen Wagen durch die Stadt, wurde bejubelt und hielt eine Rede am Roten Haus.



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Interview mit dem Kurator der Ausstellung,
Dr. Andreas Etges zum Berlin Besuch von John F. Kennedy

Ausführliche Informationen zum Berlin Besuch von John F. Kennedy
finden Sie unter dem Link Berlin Besuch.

 

Karteikarte mit Aussprachehilfen für Kennedys Rede am Schöneberger Rathaus,
Juni 1963


Für seine Rede am Rathaus Schöneberg notierte Kennedy mehrere Sätze, die er auf deutsch und lateinisch sagen wollte: "Ish bin ein Bearleener - Kiwis Romanus sum - Lust z nach Bearlin comen." Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte Berlin für die USA eine besondere symbolische Bedeutung gewonnen. An vorderster Front fochten die Berliner stellvertretend für alle freiheitsliebenden Menschen und damit für "Amerika" gegen den Kommunismus. Freie Menschen, so Kennedy, seien überall auf der Welt Bürger Berlins: "Deshalb bin ich als freier Mann stolz darauf, sagen zu können: ›Ich bin ein Berliner‹."

 

John F. Kennedy am Schöneberger Rathaus

Kennedys Fahrt im offenen Auto glich einem Triumphzug durch Westberlin. Über eine Million Menschen jubelten ihm zu oder lauschten seiner Rede vor dem Schöneberger Rathaus. Kennedy sagte während der Fahrt zu seinen Begleitern: "Ich bedauere, dass diese Deutschen keine amerikanischen Wähler sind." 1964 stand seine Wiederwahl zum amerikanischen Präsidenten zur Diskussion.

 

Link: Rede John F. Kennedys vor dem Schöneberger Rathaus, 26. Juni 1963
John F. Kennedy Library

 


Ernennung zum Ehrenbürger der FU

Anlässlich seines Berlin-Besuchs verlieh die Freie Universität Berlin John F. Kennedy die Ehrenbürgerwürde. Kennedy ist bis heute der einzige amerikanische Präsident, dem diese Ehre zuteil wurde. Die FU Berlin wurde 1948 mit Unterstützung der Amerikaner als Gegengewicht zur 1946 wieder eröffneten Berliner Universität Unter den Linden - im sowjetischen Sektor gelegen -, gegründet.


Nach der Verleihung hielt John F. Kennedy eine Rede zur Entspannungspolitik im Ost-West-Konflikt, in der er die "Kalte Krieg"-Rede vor dem Schöneberger Rathaus zu relativieren versuchte:

"Das neue Europa des Westens - ein dynamisches, vielfältiges und demokratisches Europa - muss auf die Völker im Osten eine stetig wachsende Anziehungskraft ausüben. Und wenn die Möglichkeit einer gütlichen Einigung in Erscheinung tritt, dann werden wir im Westen klar stellen, dass wir keinem Volk und keinem System feindlich gegenüberstehen, solange diese ihr eigenes Schicksal bestimmen, ohne andere an ihrer freien Wahl zu hindern. Auf beiden Seiten werden Wunden zu heilen sein, wird Misstrauen beseitigt werden müssen. Die Unterschiede des Lebensstandards müssen ausgeglichen werden, aber nach oben, nicht nach unten. Faire und wirksame Abkommen müssen, um dem Wettrüsten ein Ende zu machen, erreicht werden. Diese Änderungen werden nicht heute oder morgen kommen, aber wir müssen in unseren Bemühungen um eine wirkliche Lösung unablässig fortfahren."

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Das verhängte Brandenburger Tor,
26. Juni 1963


Am 25. Juni ließ die DDR-Regierung das Brandenburger Tor mit großen roten Vorhängen und der Flagge der DDR verhängen. So war Kennedy die Sicht in den Ostteil der Stadt am folgenden Tag versperrt. Auf einem großen Schild wurde der US-Präsident in englischer Sprache an die Zusagen von Jalta und Potsdam erinnert und vor dem westdeutschen Militarismus und "Nazismus" gewarnt.

Die Regierung der DDR reagierte auf den Besuch des amerikanischen Präsidenten, indem sie das Brandenburger Tor verhängen ließ. Wenige Tage später besuchte der sowjetische Ministerpräsident Nikita Chruschtschow Ostberlin. Die spontan geäußerte Begeisterung der Westberliner Bevölkerung über den Besuch des amerikanischen Präsidenten sollte in der östlichen Stadthälfte nachgeahmt werden. Die "Euphorie" der Ostberliner Bevölkerung für den sowjetischen Gast wurde allerdings von oben inszeniert und angeleitet.
Es gab auch in der DDR viele Bewunderer Kennedys: Seine zur Schau getragene Jugendlichkeit, sein strahlendes Lächeln und der Aufbruchsgeist, den er vermittelte, standen in ein krassem Gegensatz zu den versteinerten Physiognomien der Politikern der Sowjetunion und der DDR.
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Adresse: Unter den Linden 2, 10117 Berlin, Tel: ++49 (30) 20 30 4 - 0, Fax: ++49 (30) 20 30 4 - 543, Wechselausstellungen in der Ausstellungshalle von I.M.Pei Hinter dem Gießhaus 3, 10117 Berlin, Öffnungszeiten: Täglich 10.00 bis 18.00 Uhr, Eintritt 2 Euro, Lageplan: www.berlin.de, Link: Verkehrsverbindungen und weitere Besucherinformationen
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