Sie brachten Frieden und Freiheit


In vielen Ländern des östlichen Europas fand nach 1945 gezwungenermaßen ein Paradigmenwechsel statt. Gleich, ob vom Deutschen Reich besetzt oder mit ihm verbündet – nach dem Krieg wurden aus diesen Staaten vom Faschismus befreite Länder. Diese Interpretation der Geschichte war von der Sowjetunion vorgegeben worden, die sich als Befreier dieser Länder sah. Der Zweite Weltkrieg wurde als eine Vergangenheit des antifaschistischen Widerstandes interpretiert, der mit der Befreiung durch die Rote Armee sein Ziel gefunden hatte: die Zukunft in einem antifaschistischen, sozialistischen Staat. Österreich wurde in diesem Sinne zwar ebenfalls „befreit“, war aber in vier alliierte Besatzungszonen aufgeteilt.
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Das Gemälde von Sándor Ék stellt den Empfang der Roten Armee in den zerstörten Straßen von Budapest dar. Ein sowjetischer Panzer fährt durch eine Straße, die begeisterte Bevölkerung bereitet den Einmarschierenden einen jubelnden Empfang. Im Hintergrund ist noch der Rauch des letzten Gefechtes zu sehen. Das Bild, häufig in Schulbüchern reproduziert, spiegelt auf monumentale Weise die sowjetische Ideologie wider, nach der die Rote Armee Ungarn befreit habe.
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Die Freiheitsstatue auf der südlichen Bastion des Budapester Gellért-Berges, oberhalb der Donau, wurde zum Inbegriff des Befreiungsdenkmals überhaupt. Gut sichtbar erhebt sich ein Genius mit Palmenzweig über der Stadt. Unter diesem stand bis 1989 eine Skulptur, die einen sowjetischen Soldaten als Befreier darstellte. Das Denkmal wurde am „Tag der Roten Armee“, am 23. Februar 1947 aufgestellt und von der ungarischen Regierung eingeweiht. Das Denkmal ist vielfach abgebildet worden. Nur wenige Abbildungen zeigen aber das gesamte Ensemble mit dem Sowjetsoldaten. Ein Beispiel dafür ist auch das Plakat von 1952 zu Ehren des 4. April. Ganz im Sinne der antifaschistischen Propaganda ist eine glückliche ungarische Familie vor dem Denkmal mit dem sowjetischen Soldaten plaziert. Zur Heroisierung der Familie und des Denkmals wurde die Untersicht gewählt. Zur Orientierung des Betrachters wehen sowohl ungarische als auch sowjetische Fahnen.
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Bald nach Kriegsende waren in der Tschechoslowakei viele Plakate und Transparente zu sehen, die der Sowjetunion den ewigen Dank des tschechoslowakischen Volkes aussprachen. So auch auf unserem Plakat, auf dem an zentraler Stelle eine Rotarmistin auf einem T 34 zu sehen ist. Auf Russisch ist die Aufschrift zu lesen: „Sei gegrüßt Rote Armee“. Im Schatten der russischen Worte steht auf Tschechisch: „Ruhm der Roten Armee – der Garantin der neuen Welt“.
 
   
 
   
   
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