Wilhelm Ritter von Leeb 1876-1956

  • 1876
    5. September: Wilhelm Leeb wird als Sohn des bayerischen Majors Adolf Leeb und dessen Frau Katharina (geb. Leeb) in Landsberg am Lech in Bayern geboren.
  • 1895
    Juli: Er tritt in das 4. Feldartillerie-Regiment "König" in Augsburg ein. Aufgrund seiner Begabung macht der gebildete und selbstbewusste Leeb im bayerischen Militärdienst rasch Karriere.
  • 1897-1911
    Er steigt bis zum Hauptmann auf.
  • 1900/01
    Nach der Kriegserklärung Chinas an mehrere westliche Staaten im Zusammenhang mit dem Boxeraufstand ist Leeb Zugführer bei der 1. Gebirgsbatterie des ostasiatischen Feldartillerie-Regiments.
  • 1903-1906
    Ausbildung an der Münchner Kriegsakademie.
  • 1907-1911
    Leeb dient als Generalstabsoffizier.
  • 1912
    Leeb heiratet Maria Schrott, Tochter eines bayerischen Generals der Kavallerie
    März: Er wird Batteriechef im 10. Feldartillerie-Regiment in Erlangen.
  • ab 1915
    Frühjahr: Als 1. Generalstabsoffizier der 11. Bayerischen Infanterie-Division bewährt Leeb sich auf fast allen Kriegsschauplätzen des Ersten Weltkriegs.
  • 1916
    Leeb wird zum Major befördert.
    Mit der Aufnahme in den bayerischen Militär-Max-Joseph-Orden wird Leeb zum Ritter geadelt. Der Titel ist nicht vererbbar.
  • 1918
    Leeb wird von kriegswichtigen Entscheidungen meist ferngehalten und stattdessen mit kriegsgeschichtlichen Studien beauftragt.
  • 1919
    Er ist Mitglied eines Freikorps.
  • 1919-1930
    In der Weimarer Republik wird er trotz der im Versailler Vertrag vorgesehenen Reduzierung des deutschen Heers in die Reichswehr übernommen, in der er zum Generalleutnant aufsteigt.
  • 1919-1921
    Tätigkeit als Referent im Reichswehrministerium.
  • 1921-1923
    Er ist Chef des Stabs im Wehrkreis II Stettin.
  • 1923/24
    Leeb ist Stabschef im Wehrkreis VII München.
  • 1924-1928
    Er ist Abteilungs- und Regimentskommandeur des Artillerie-Regiments 7.
  • 1930-1933
    Er ist als Divisionskommandeur in München tätig.
  • 1933
    Den Nationalsozialisten steht er auch nach deren Machtübernahme skeptisch gegenüber.
  • 1933-1938
    Leeb ist Oberbefehlshaber des Gruppenkommandos 2 in Kassel.
  • 1934
    Januar: Beförderung zum General der Artillerie.
  • 1938
    Er veröffentlicht die Abhandlung "Die Abwehr", die zunächst kaum beachtet wird, heute jedoch zu den Klassikern militärtheoretischer Schriften gezählt wird.
    Ende Februar: Im Zusammenhang mit der Blomberg-Fritsch-Krise wird auch Leeb verabschiedet. Die Entlassung verstärkt die Distanz des konservativen Katholiken zum NS-Regime.
    Oktober: Leeb wird reaktiviert und nimmt am Einmarsch in das Sudetengebiet teil.
    November: Beförderung zum Generaloberst.
  • 1940
    Obwohl er den Expansionsplänen der Nationalsozialisten ablehnend gegenübersteht und den Einmarsch in das neutrale Belgien, die Niederlande und Luxemburg verurteilt, nimmt er aktiv am Zweiten Weltkrieg teil. Während der Westoffensive ist Leeb Oberbefehlshaber der Heeresgruppe C.
    24. Juni: Leeb erhält das Ritterkreuz.
    19. Juli: Er wird zum Generalfeldmarschall befördert.
  • 1941
    22. Juni: Zu Beginn des Überfalls auf die Sowjetunion ist Leeb Befehlshaber der Heeresgruppe Nord.
    5. September: Anlässlich seines 65. Geburtstags erhält er von Adolf Hitler eine Dotation über 250.000 Reichsmark.
  • 1941/42
    Winter: Nach anfänglichen Erfolgen im Baltikum ist die Belagerung von Leningrad erfolglos. Es kommt zu einem Zerwürfnis zwischen Leeb und Hitler, der den von Leeb empfohlenen Rückzug auf eine strategisch bessere Position verwirkt.
  • 1942
    Januar: Nach der Winterkrise, dem erfolgreichen sowjetischen Gegenangriff vor Moskau (der Winterschlacht 1941/42) und der Entlassung mehrerer Generale durch Hitler, wird Leeb auf eigenen Wunsch hin entlassen und gehört bis Kriegsende zur Führerreserve des Oberkommandos des Heeres (OKH). Er spielt keine aktive Rolle mehr.
  • 1944
    13. Juli: Leeb will in Bayern einen Landbesitz im Wert von rund 638.000 Reichsmark kaufen, erhält ihn aufgrund eines Entscheids Hitlers aber als Geschenk.
  • 1945
    2. Mai: Kurz vor der deutschen Kapitulation gerät Leeb in amerikanische Kriegsgefangenschaft.
  • 1948
    27./28. Oktober: In den Nürnberger Prozessen wird er wegen Weiterleitung eines verbrecherischen Befehls zu drei Jahren Haft verurteilt, die durch die Kriegsgefangenschaft als verbüßt gelten. Die Verurteilung beruht auf einer Dokumentenverwechslung, wird jedoch nicht rückgängig gemacht. Eine Schuld Leebs wird nicht nachgewiesen.
    29. Oktober: Entlassung aus der Gefangenschaft.
  • 1954
    Leeb wird Großkanzler des bayerischen Militär-Max-Joseph-Ordens.
  • 1956
    29. April: Wilhelm Ritter von Leeb stirbt in Hohenschwangau bei Füssen.
  • 1976
    Aus dem Nachlass werden seine "Tagebuchaufzeichnungen und Lagebeurteilungen aus zwei Weltkriegen" veröffentlicht.
Claudia Prinz
14. September 2014

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