Theodor Duesterberg 1875-1950

Militär, Politiker

  • 1875
    19. Oktober: Theodor Duesterberg wird als Sohn des Militärarztes Georg Duesterberg und seiner Frau Elis (geb. Collmann) in Darmstadt geboren.
  • 1893
    Nach einer Ausbildung im Kadettenkorps tritt Duesterberg in die preußische Armee ein.
  • 1900/01
    Mitglied des - anlässlich des Boxeraufstands nach China entsandten - ostasiatischen Expeditionskorps.
  • 1903
    Ernennung zum Offizier. Weitere militärische Laufbahn in verschiedenen Armeekommandos.
  • 1915
    Im Ersten Weltkrieg wird Duesterberg nach kurzem Frontdienst zum Chef der Abteilung Verbündete Heere in das preußische Kriegsministerium berufen.
  • 1919
    Aus Protest über den Abschluss des Versailler Vertrags nimmt er als Oberstleutnant seinen Abschied vom Heer und wendet sich der Politik zu.
  • 1919-1923
    Er ist zunächst als Parteisekretär für die Deutschnationale Volkspartei (DNVP) tätig, wendet sich darauf aber dem neu gegründeten, monarchisch-nationalistischem Wehrverband "Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten", zu.
  • 1923
    Führer des von ihm aufgebauten Verbands Mitteldeutschland.
  • 1924
    Er wird gemeinsam mit Franz Seldte Bundesvorsitzender des "Stahlhelm".
    In dieser Stellung prägt Duesterberg nachhaltig die gegen den Versailler Vertrag und die Weimarer Verfassung gerichtete Politik des Verbandes. Er versucht, den Stahlhelm zu einem Sammelpunkt der vereinigten Rechten auszubauen.
  • 1929
    Gemeinsam mit der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) und der DNVP initiiert der Stahlhelm ein Volksbegehren gegen die im Young-Plan vorgesehene Regelung der deutschen Reparationsleistungen.
  • 1931
    Duesterberg setzt sich für ein Zusammengehen mit der NSDAP in der "Harzburger Front" ein.
  • 1932
    Vom "Stahlhelm" und von der DNVP wird er zum Kandidaten für das Amt des Reichspräsidenten nominiert. Die Nationalsozialisten mit ihrem Präsidentschaftskandidaten Adolf Hitler diskreditieren Duesterberg aufgrund "nichtarischer" Vorfahren im nationalen Lager. Nach seinem Misserfolg im ersten Wahlgang (6,8 Prozent Stimmenanteil) zieht Duesterberg seine Kandidatur zurück.
  • 1933
    Er lehnt das Angebot eines Postens im Kabinett Hitler ab.
    Aufgrund der von Reichsarbeitsminister Seldte vorangetriebenen Gleichschaltung des "Stahlhelm" tritt Duesterberg vom Amt des Bundesvorsitzenden zurück.
  • 1934
    Während der auf den sogenannten Röhm-Putsch folgenden Verhaftungswelle wird Duesterberg für kurze Zeit im Konzentrationslager (KZ) Dachau inhaftiert.
    Nach seiner Freilassung zieht er sich aus dem öffentlichen Leben zurück.
  • 1943
    Duesterberg nimmt Kontakte zu dem Regimekritiker Carl Friedrich Goerdeler auf. Er unterhält jedoch keine weitere Beziehungen zu der Widerstandsbewegung.
  • 1949
    Duesterberg veröffentlicht die Schrift "Der Stahlhelm und Hitler": Er verteidigt seine Tätigkeit für den "Stahlhelm" und hebt seine Distanz zu Hitler und der NS-Bewegung hervor.
  • 1950
    4. November: Theodor Duesterberg stirbt in Hameln.
Gabriel Eikenberg
14. September 2014

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