9. Medaille auf die Einführung der Straßenbeleuchtung in Leipzig, 1702

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Medailleur:
Christian Wermuth (1661-1739)
3,5 cm; Zinn
Inv.-Nr.: N 77/404
Literatur: Wohlfahrt 02001; Merseburger 2546

Bereits im Altertum war die Beleuchtung von Hauptstraßen bekannt und gebräuchlich. Zur Erhöhung der Sicherheit brannten die ersten Laternen in Paris ab 1558, vollständig beleuchtet war es 1667. Diesem Beispiel folgten im 17. Jahrhundert weitere Städte, so London 1668, Amsterdam 1669, und als erste deutsche Stadt besaß Berlin seit 1679 eine Straßenbeleuchtung. Außer in Berlin und Wien, wo 1687 Straßenlaternen aufgestellt wurden, blieb es in Deutschland dunkel, und nächtliche Besucher mußten weiterhin eigene Laternen mitnehmen oder den Nachtwächter bemühen. In Sachsen war es 1702 soweit, und Leipzig führte die Straßenbeleuchtung ein. Dresden folgte drei Jahre später. Als Brennmittel sollen Rübenöle zum Einsatz gekommen sein. Die Einführung der Straßenbeleuchtung in Leipzig war derart bemerkenswert, daß sich Sachsens berühmtester Medailleur Christian Wermuth des Ereignisses annahm. Auf der Medaillenhauptseite sieht der Betrachter unter einer Laterne zwei Personen stehen, den Nachtwächter und den lesenden Studenten. Die Medaillenrandschrift lautet: LEIPZIG STECKT LATERNEN AN; DASS MAN NETTE SEHEN KAN.

 

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