10. Medaille auf die Geburt des Erzherzogs Leopold, 1716

9. 11.

Medailleur:
Georg Wilhelm Vestner (1677-1740)
4,4 cm; Silber 29,67 g
Inv.-Nr.: NL 94/672
Literatur: Bernheimer 94; Brockmann, 1985,
379 b

Maria Theresia (Bildquelle)

 


Elisabeth Christine, geborene Prinzessin von Braunschweig-Wolfenbüttel, heiratete 1708 den spanischen Gegenkönig Karl III., einen Sohn Kaiser Leopolds I. Dazu mußte sie zum katholischen Glauben übertreten. Als ihr Mann 1711 deutscher Kaiser wurde, kam sie an den Wiener Hof. Am 13. April 1716 gebar die Kaiserin ihr erstes Kind, Leopold. Die Welt atmete auf, die Thronfolge schien gesichert, und sieben Medailleure feierten das freudige Ereignis mit insgesamt 13 Medaillen. Georg Wilhelm Vestner, kurbayerischer Hof- und Kammermedailleur in Nürnberg, hatte allein sieben verschiedene Schaustücke geschaffen. Vor der Stadt Wien reicht ein Engel der knienden Austria ein Kind aus den Wolken. Ein frei nach Vergil gebeugter Spruch "Österreichs Sproß wird vom hohen Himmel herabgesandt" erläutert die Szene. In dieser lateinischen Umschrift sind einige Buchstaben größer als andere ausgeführt. Die Addition der als römische Ziffern aufzufassenden größeren Buchstaben (v-i-i-c-li-d-mi-v-l-i) datiert die Medaille. Chronogramme waren auf Barockmedaillen sehr beliebt und zahlreich.
Am 4. November 1716 starb der junge Thronfolger plötzlich. Zu diesem Zeitpunkt war Elisabeth Christine bereits wieder schwanger. 1717 gebar sie Maria Theresia, die spätere legendäre Kaiserin.


 

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