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Wilhelm I. von Oranien
Hendrick Goltzius
(1558 -1617)
Kupferstich; 27,2 x 18,7 cm
Inv.-Nr.: Gr 97/252

Wilhelm von Oranien wurde als ältester Sohn von Wilhelm dem Reichen und Juliana von Stolberg 1533 auf der Dillenburg geboren. Mit elf Jahren erbte er von seinem Cousin René van Chalon das Fürstentum Oranien und eine große Zahl von Herrschaften und Gütern in den Niederlanden. Um eine Bündelung von zuviel Reichtum und Macht in der Hand des protestantischen Hauses Nassau zu verhindern, forderte Kaiser Karl V. Wilhelms Übertritt zum Katholizismus und den Verzicht auf sein väterliches Erbteil. Selbst die weitere Erziehung des jungen Prinzen wurde den Eltern entzogen. Der besonderen Gunst des Kaisers verdankte Wilhelm mit 21 Jahren die Ernennung zum Kapitän-General. In Karls Armee lernte er vor allem den Umgang mit schlecht ausgestatteten, schlecht ernährten und schlecht bezahlten Soldaten. Bei dieser für sein weiteres Leben wichtigen Erfahrung zeichnete er sich durch eine besondere Gabe aus, auf Menschen zuzugehen. Später sollten Wilhelms Feinde darin einen der wichtigen Gründe für seinen Erfolg erkennen. Nicht, weil er schweigsam gewesen wäre, sondern seiner Verschwiegenheit wegen nannte man ihn Wilhelm den Schweiger. In verschiedenen Funktionen, die der besonderen Wertschätzung des Kaisers zu danken waren, diente er viele Jahre dem Hause Habsburg. Getrübt wurde das gute Verhältnis zwischen Prinz und Herrscherhaus erstmals durch die Eheschließung mit Anna von Sachsen, als Wilhelm der Schwiegersohn des mächtigsten protestantischen Reichsfürsten und Gegenspielers des Kaisers wurde. Obwohl diese Ehe bereits 1575 wegen Annas leidenschaftlicher Affäre mit dem Vater von Peter Paul Rubens annulliert wurde, gebar die sächsische Prinzessin Wilhelms Erben. Der nach seinem Großvater benannte Sohn sollte die Niederlande aus der Verteidigung in die militärische Offensive gegen Spanien führen Prinz Mauritz von Oranien.



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