Nach 1918

Englische Flagge English Summary Französische Flagge Résumé en français

Das Ende des Ersten Weltkrieges war zugleich das Ende der Monarchie in Deutschland. Während der Novemberrevolution 1918 besetzten Einheiten der »Volksmarinedivision« das Zeughaus. Bis 1918 unterstand es dem Kriegsministerium. Aus dem Verwaltungsbereich des Heeresabwicklungsamtes Preußen wurde es Anfang 1920 vom Ministerium für Wissenschaft, Kultur und Volksbildung übernommen und den »Preußischen Kunstsammlungen« - den Staatlichen Museen - angegliedert.

Luftaufnahme von Zeughaus, Lustgarten, Berliner Dom und Schloß
Luftaufnahme von Zeughaus, Lustgarten,

Berliner Dom und Schloß, Aufnahme vor 1945.

Im Versailler Vertrag von 1918 war festgelegt, daß die gesamte Kriegsbeute von 1870/71 zurückgegeben und andere Teile unbrauchbar gemacht werden sollten. In den folgenden Jahren hatte das Zeughaus häufige Besuche der Interalllierten Kontrollkommission hinzunehmen, die nach den Bestimmungen des Versailler Vertrages die Zeughausbestände prüfte. Diese Besuche bewegten die nach Revision des Versailler Vertrages trachtenden Gemüter. Noch bevor die Kommission im Zeughaus eintraf, drangen am 23. Juni 1919 Offiziere und Soldaten des Garde-Kavallerie-Schützenkorps gewaltsam in das Zeughaus ein. Sie bemächtigten sich der zur Auslieferung bereitgestellten französischen Fahnen, tränkten sie in Benzin und verbrannten sie vor dem Denkmal Friedrichs des Großen Unter den Linden, dazu passend sangen sie »Deutschland, Deutschland über alles« und die »Wacht am Rhein«. Die bei Belle-Alliance erbeuteten Orden Napoleons und andere Erinnerungsstücke wurden entwendet. Sie gelangten nach 1933 wieder ins Zeughaus.

In den 20er Jahren wurde das Zeughaus nach wie vor gern ausländischen Gästen gezeigt. Am 23. Februar 1928 besuchte der König von Afghanistan das Zeughaus und legte in der Gedenkhalle einen Kranz für die im Ersten Weltkrieg gefallenen deutschen Soldaten nieder, Anlaß für den Reichspräsidenten, einen großen militärischen Empfang im Lichthof zu organisieren. 1929 bot der Besuch König Fuads aus Ägypten eine willkommene Gelegenheit für Hindenburg, seine Feldherrenuniform anzulegen. Während der Weimarer Republik spielte das Zeughaus mit seinen Sammlungen eine eher verhaltene Rolle. Es folgte eine Neuordnung unter wissenschaftlichen Kriterien, um nicht länger in dem Ruf einer »patriotisch-militärischen Erbauungsanstalt« zu stehen. Wie wenig sich aber grundsätzlich verändert hatte, wurde in den 30er Jahren deutlich.

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