Ein Denkmal für die Einigung Deutschlands 1871

Oberhalb der Stadt Rüdesheim erinnert seit 1883 das Niederwalddenkmal an den Sieg der Deutschen über die Franzosen im Deutsch-Französischen Krieg 1870/1871.

Der französische Kaiser Napoleon III., Neffe Napoleons I., erklärte am 19. Juli 1870 Preußen den Krieg. Dieser Krieg stärkte die deutsche Nationalbewegung, da sich die süddeutschen Staaten auf die Seite Preußens und des Norddeutschen Bundes stellten. Am 18. Januar 1871 erreichte der Kanzler Otto von Bismarck im Spiegelsaal von Versailles sein Ziel: die Einigung der deutschen Staaten unter preußischer Führung und die Ausrufung des preußischen Königs Wilhelm I. zum deutschen Kaiser.

Frankreich musste im Frieden von Frankfurt das Elsass und einen Teil Lothringens an das Deutsche Kaiserreich abtreten und hohe Entschädigungssummen zahlen.

 

Das Niederwalddenkmal

Die Planung und der Bau des Niederwalddenkmals dauerten zwölf Jahre.
Die 12 Meter hohe Germania hält rechts die lorbeerumkränzte Reichskrone, links ein gesenktes Schwert. Sie schaut nicht Richtung Frankreich, sondern dreht sich leicht nach Osten zum neuen Deutschen Reich.

Auf dem größten Bronzerelief des 19. Jahrhunderts sind 133 Personen in Lebensgröße dargestellt. Fünf der sechs Strophen des Liedes „Die Wacht am Rhein“ von Max Schneckenburger aus dem Jahr 1840 sind in den Sockel eingemeißelt, die Strophe, die Frankreich betrifft, ist weggelassen worden:

„Und ob mein Herz im Tode bricht,
Wirst du doch drum ein Welscher nicht;
Reich wie an Wasser deine Flut
ist Deutschland ja an Heldenblut.
Lieb’ Vaterland, magst ruhig sein,
fest steht und treu die Wacht, die Wacht am Rhein!"

 

Zum gesamten Text der "Wacht am Rhein"