19491951


1950

Heinrich Ehmsen

Arbeit für den Frieden. Die FDJ beim Bau des Walter-Ulbricht-Stadions

Auftraggeber: Zentralrat der FDJ

 

Heinrich Ehmsen erhielt durch Vermittlung der Deutschen Akademie der Künste und des Kulturfonds von der FDJ den Auftrag, den Bau des Stadion Mitte in Berlin in einem Gemälde darzustellen. Die FDJ war maßgeblich an der Errichtung der Sportstätte beteiligt. 1951 wurde der Bau als "Walter-Ulbricht-Stadion" anläßlich der Weltfestspiele der Jugend eingeweiht. Das Stadion, das unmittelbar an der Sektorengrenze gelegen, wurde Anfang der fünziger Jahre von der SED propagandistisch genutzt. So machte man es zum Symbol der Wiedererlangung der Einheit Deutschlands. Das Stadion sollte aber auch als Sinnbild des Aufbaus einer "Freien Deutschen Jugend" fungieren.

Die Auseinandersetzung mit dem Thema Stadionbau begann bei Heinrich Ehmsen schon vor der Auftragsvergabe. Zahlreiche Arbeiten - Zeichnungen, Aquarelle, Gouachen und Ölbilder - sind bis heute erhalten, das Auftragsgemälde für die FDJ, das gleichzeitig als Hauptwerk in dieser Reihe anzusehen ist, muß jedoch als verschollen gelten.

Bild vergrößernAnläßlich der ersten großen Retrospektive des Künstlers in der Deutschen Akademie der Künste in Berlin 1951 wurden das Gemälde "Arbeit für den Frieden" und ein weiteres Stadionbild ausgestellt. Die zeitgenössische Kritik urteilte jedoch im Zuge der Formalismus-Debatte negativ über die Gemälde, die nicht im Sinne des postulierten "Realismus" als Umsetzung des "neuen Menschenbildes" gewertet wurden, auch wenn die Stadionbilder Ehmsens von einer optimistischen Grundhaltung zeugen. Nach der Entlassung des Künstlers von seinem Lehramt an der Hochschule der Künste in Westberlin 1949 sah Ehmsen seine berufliche und künstlerische Zukunft in Ostberlin, wo er 1950 als Akademiemitglied und Leiter eines Meisterateliers einen Neubeginn fand.

 

 

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