19641966


1965

Karl Erich Müller

20 Jahre FDGB

Auftraggeber: FDGB-Bezirksvorstand Halle

 

Zu wichtigen politischen oder kulturellen Anlässen vergaben die Parteien und Massenorganisationen der DDR häufig Aufträge für Graphikfolgen. Die Arbeiten wurden in der gewünschten Auflagenhöhe reproduziert, mit einem offiziellen Begleittext versehen und in Mappen zusammengefaßt. Dem Auftraggeber stand damit ein repräsentatives Geschenk für verdiente Mitglieder, Gäste oder befreundete Organisationen zur Verfügung.

Bild vergrößernAus einer solchen Geschenkmappe stammt der Graphikzyklus zum zwanzigsten Jahrestag des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes, der am 15. Juni 1965 gefeiert wurde. Karl Erich Müller erarbeitete dazu die Geschichte des FDGB in zwölf Federzeichnnungen, die im Offset-Verfahren reproduziert wurden. Um seiner Aufgabe auch unter politischen Aspekten gerecht zu werden, hatte Müller um einen Mentor gebeten. Man fand ihn in der Person eines Partei- und Gewerkschaftsveterans. Gemeinsam mit ihm konzipierte Müller Blatt für Blatt bis hin zu inhaltlichen und formalen Einzelheiten. Die so enstandenen Skizzen wurden dem Sekretariat des FDGB-Bezirksvorstandes zur Begutachtung vorgelegt und erhielten anschließend ihre endgültige Form. Auf diese Weise entsprachen alle Blätter genau dem Selbstverständnis des Auftraggebers.

Bild vergrößernIn der FDGB-Zeitschrift "Kulturelles Leben" wurde diese enge Zusammenarbeit zwischen Künstler und Auftraggeber als wegweisend hervorgehoben. Der Graphikzyklus sei ein "überzeugender Beweis dafür, daß dann, wenn zwischen gesellschaftlichem Auftrag und den individuellen künstlerischen Plänen [...] des Künstlers innere Übereinstimmung besteht, eine wesentliche Voraussetzung zur Entstehung überzeugender Kunstwerke gegeben" sei.

 

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