Bildersturm am Ende des Zweiten Weltkrieges
Bilderstürme, die Menschen auf allen Kontinenten seit jeher vollziehen, richten sich gegen Monumente eines überwundenen Systems.
Ein Großteil der politischen Denkmale von Begas wurde am Ende des Zweiten Weltkrieges Opfer von mutwilligen Zerstörungen. Russische Soldaten schossen im Triumph auf die Germania-Gruppe, die den Giebel des Reichstages zierte und demonstrierten so ihren Sieg.
Statuen wird ins Gesicht geschossen, sie werden geköpft, geschlagen oder vom Sockel gestürzt. Es sind Akte der Herabwürdigung, Schändung oder Hinrichtung in effigie – anstelle von gemeinten historischen Personen. Sie verkehren die ursprünglich intendierte Funktion der Monumente – Würdigung und ehrenvolles Andenken in das Gegenteil: die Vernichtung.
Der ideologisch motivierte Ikonoklasmus am Ende des Zweiten Weltkrieges wandte sich gegen Monumente der NS-Zeit und zugleich gegen die Denkmale der Kaiserzeit. Nicht die Revolutionssoldaten 1918/19, sondern erst die politischen Akteure um und nach 1945 haben sich in langer zeitlicher Versetzung gegen die Hohenzollern-Monarchie gewandt und so dem preußischen Militarismus die Fehlentwicklung unterstellt, die in ihrer Konsequenz zum Nationalsozialismus geführt habe.