Lehrer und Ausbildung
Von Kindheit an empfing Reinhold Begas künstlerische Impulse von seinem Vater Carl Joseph Begas d. Ä., der seine Söhne gezielt förderte und ausbildete. Er gab ihnen Zeichenunterricht; seit 1845 besuchte Reinhold Zeichenkurse an der Berliner Akademie.
Das Studium der Bildhauerei absolvierte er 1846-1851 bei seinen Paten Ludwig Wichmann, Christian Daniel Rauch und Johann Gottfried Schadow. Alle drei gehörten zu den herausragenden Vertretern der Bildhauerschule des Berliner Klassizismus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Schadow, damals Leiter der Akademie, galt ihm später als wichtigster Lehrer.
Schon vor 1851 stellte er sich den jährlichen Konkurrenzen. Seine Entwürfe diskutiert er in Briefen an den Bruder Oscar, die sein früh ausgeprägtes künstlerisches Bewusstsein erkennen lassen. Durch die prägenden Einflüsse in Rom 1856–1858 entwickelte Begas den malerischen »Neubarock«, der mit den Stilprinzipien des Klassizismus radikal brechen sollte. Begas galt nun als Antipode der »Rauch-Schule«.