Rom und die ›Deutschrömer‹
Durch ein Reisestipendium der Berliner Akademie wurde Begas’ erster Rom-Aufenthalt von 1856 bis 1858 möglich. Er war mit dem Auftrag für die Gruppe Amor und Psyche verbunden. Durch die Begegnung mit der Skulptur des antiken Rom und den Werken Michelangelos und Berninis wurde Italien zum prägenden Erlebnis für Begas’ künstlerische Entwicklung. In Arnold Böcklin, Anselm Feuerbach und Julius Allgeyer fand er rasch gleichgesinnte Künstlerfreunde.
Mit Böcklin verbrachte Begas die Jahre 1861 bis 1862 als Lehrer an der Großherzoglichen Kunstschule in Weimar, wo auch der Maler Franz Lenbach in den Freundeskreis eintrat. Mit beiden hielt sich Begas 1864 erneut in Rom auf. Er fand durch sie zur Malerei, der er sich zeitlebens auch widmete. Durch Böcklin wurde er zur malerischen Behandlung der Skulptur und zu den überzeitlichen Motiven der antiken Mythologie angeregt. So wurde Begas stilbildend und führend für den Berliner »Neubarock« und überwand den überlebten Klassizismus der Akademien.