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August Bebel (1840 – 1913)

1866 heiratete der Drechsler August Bebel in Leipzig die Tochter eines Eisenbahnarbeiters. Das Paar hatte eine Tochter, die Existenzgrundlage war sehr dürftig. Der in größter Armut aufgewachsene Bebel hatte sich seit seiner Niederlassung in Leipzig 1860 weitergebildet, Ferdinand Lassalles Schriften für sich entdeckt und im Leipziger Arbeiterbildungsverein mitgewirkt. 1867 wurde er in den Norddeutschen Reichstag gewählt, 1869 gründete er mit Wilhelm Liebknecht die Sozialdemokratische Arbeiterpartei. Bebel saß seit 1871 im deutschen Reichstag. 1875 wirkte er an der Vereinigung der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei mit dem Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein, in der Tradition Lassalles, zur Sozialistischen Arbeiterpartei mit. Die zahlreichen Gefängnis- und Festungsaufenthalte wegen unbotmäßiger Inanspruchnahme des damals nicht selbstverständlichen Rechts der freien Meinungsäußerung nutzte er für seine Bildung und für seine Publikationen. Besonders bekannt sind seine Schriften Der deutsche Bauernkrieg und Die Frau und der Sozialismus. Diese schriftstellerische Arbeit verschaffte ihm endlich eine solidere Existenzgrundlage.