A-C | D-G | H-K | L-M | O-R | S-Z

Friedrich Feustel (1824 – 1891)

Als Bankier, Politiker und Mäzen war Feustel die Symbolfigur der Gründerzeit in Bayreuth. Der Handlungsgehilfe in der Flachsspinnerei Sophian Kolbs in Laineck machte sich als 24-Jähriger 1848 mit einer Auswandereragentur und einer Konzession für Wechselgeschäfte selbstständig, baute eine eigene Bank auf und beteiligte sich an der Gründung weiterer, wie der Coburg-Gothaischen Kreditanstalt und der Bayerischen Vereinsbank 1869. Als Schwiegersohn seines früheren Arbeitgebers interessierte er sich auch für industrielle Vorhaben. 1853 gehörte er zu den Gründern der Mechanischen Baumwollspinnerei und später hielt er unter anderem Aktien der 1871 entstandenen Bayreuther Bierbrauerei AG sowie der 1880 gegründeten Ersten Bayerischen Basaltstein AG in der Oberpfalz. Feustels politische Karriere begann 1848 als »Gemeindebevollmächigter« sowie 1849/ 1850 als Redakteur der Bayreuther Zeitung. Von 1863 bis 1869 saß der Nationalliberale im Landtag, von 1868 bis 1871 im Parlament des Zollvereins und von 1877 bis 1891 im Reichstag. Feustel war Großmeister einer Freimaurerloge und ebnete als Freund und Förderer Richard Wagners Weg nach Bayreuth.