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Lorenz Hutschenreuther

(1817–1886) 1843 wurde Hutschenreuther zu einem Drittel Teilhaber der väterlichen Porzellanfabrik. Beim Tod des Vaters zwei Jahre später musste er jedoch akzeptieren, dass die Mutter Haupterbin der Fabrik wurde. Elf Jahre später zog Lorenz Hutschenreuther die Konsequenzen, verkaufte seinen Erbteil zu einem niedrigen Preis an die Mutter und die Geschwister und gründete in der Stadt Selb, die 1856 ihre wirtschaftliche Basis, die Hausweberei, durch einen Brand verloren hatte, eine eigene Porzellanfabrik. Der junge Firmenchef holte Facharbeiter aus Thüringen, Schlesien und Böhmen in die Stadt und fertigte mittels Dampfmaschinen und Wasserkraft industrielle Ware. 1860 hatte er seinen ersten erfolgreichen Messeauftritt in Leipzig, baute daraufhin weitere Brennöfen und vergrößerte den Dekorbetrieb. Seit 1870 ließ er seine Porzellane und Tafelservices mit dem Monogramm »L.HR.« stempeln. 1871 wurde er der erste Präsident des im gleichen Jahr gegründeten Verbandes keramischer Gewerke. Aus gesundheitlichen Gründen überließ Hutschenreuther 1877 die Fabrik seinen Söhnen und dem langjährigen Teilhaber Hans Papst.