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Alfred Krupp (1812 –1887)

Der Vater Friedrich Krupp begann 1811/12 mit der Gussstahlproduktion. Alfred Krupp unterstützte ihn schon als Schüler. Nach dem frühen Tod des Vaters 1826 übernahm die Mutter, die Essener Kaufmannstochter Therese Wilhelmi, die hochverschuldete Fabrik und führte sie zusammen mit ihren Kindern weiter. In den folgenden Jahrzehnten setzte Alfred Krupp auf Expansion und neue Absatzmärkte, stellte mit Walzen, Münzstempeln und Essbestecken erstmals Endprodukte her und sicherte sich mit Achsen, Schienen und den 1853 von ihm entwickelten nahtlosen Radreifen große Marktanteile im Eisenbahnbau. Als erster deutscher Unternehmer und größter Anbieter lieferte er zudem seit 1859 Kanonen und Geschütze in alle Welt Die Qualität seiner Produkte garantierte Krupp mit den neuesten Produktionsverfahren; 1861 baute er einen 50-Tonnen-Dampfhammer, Bessemerstahl fertigte er ab 1862, Siemens-Martin-Stahl ab 1869. Rohstoffbedarf und Abtransport seiner Produkte gewährleistete der Industrielle mit dem Kauf von Erzgruben, Zechen und einer Reederei. 1862 gab er die Konzernleitung an ein gemeinschaftlich verantwortliches Gremium, die »Prokura«, ab. Als der »Kanonenkönig« 1887 starb, arbeiteten 20 000 »Kruppianer« für ihn, der sich mit der »Villa Hügel« 1873 ein Denkmal gesetzt hatte.