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Friedrich List (1789 –1846)

Er zählte als Nationalökonom und Eisenbahnpionier zu den Vordenkern eines industrialisierten und vereinigten Deutschlands. der Sohn eines reutlinger Weißgerbers wurde Amtsschreiber und 1817 einer der ersten Professoren für Staatsverwaltungspraxis in Tübingen. er verlor seinen Lehrstuhl, nachdem er 1819 im Verein deutscher Kaufleute und Fabrikanten die deutschen Binnenzölle abschaffen sowie ausländische Importe mit Schutzzöllen belegen wollte. 1821 wurde ihm sein Mandat für den Württembergischen Landtag entzogen, weil er eine liberale Verwaltungsreform angemahnt hatte. zudem zu Festungshaft verurteilt, konnte List »freiwillig « nach Amerika auswandern, wo er sich als Eisenbahn und Wirtschaftsfachmann großes Ansehen erwarb. 1832 von dort zurückgekehrt, warb er maßgeblich für ein alle deutschen Teilstaaten verbindendes Eisenbahnnetz. 1841 entwarf List in seinem Hauptwerk Das nationale System der politischen Ökonomie eine Stufentheorie, mit der die rückständige deutsche zur englischen Wirtschaft aufrücken sollte. neben Schutzzöllen befürwortete er unter anderem temporäre industrielle »Erziehungszölle « zur Stärkung produktiver Kräfte im Land.