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Abbildung: Berlin – Stiftung Stadtmuseum Berlin; Foto: Oliver Ziebe, Berlin

Ernst March (1798 –1847) & Söhne

Nach Lehrjahren und einer Teilhaberschaft bei der Berliner Ofenfabrik Feilner sowie Tätigkeiten bei Villeroy & Boch in Wallerfangen und der Steingutfabrik Utzschneider in Saargemünd gründete Ernst March in Charlottenburg bei Berlin 1835 die »Töpferei Ernst March«. Nach der Fertigung von Industriekeramik stellte er den Betrieb auf dekorative Baukeramiken um. 1844 gewann March die Goldmedaille auf der vom Deutschen Zollverein ausgerichteten Industrieausstellung im Berliner Zeughaus. Auf der Weltausstellung 1851 in London vertreten, suchte March mit dem Angebot von Bauornamenten im antiken, neogotischen und barocken Stile gezielt den spezifischen Kundengeschmack zu treffen. Nach dem frühen Tod des Gründers übernahm 1852 sein Sohn Paul (1830 –1903) die Geschäftsleitung und führte die Spezialisierung der Firma auf bauplastische Terrakotten fort. Der Kontakt zu den bedeutendsten Architekten Berlins wie Friedrich August Stüler und Johann Heinrich Strack beförderte die Auftragslage. Auf den Welt- und Industrieausstellungen 1867, 1871 und 1873 noch prämiert, zeichnete sich seit etwa 1875 eine Abnahme des Interesses an künstlerisch gestalteten Bauornamenten ab. In Berlin setzte der Bau von stereotypen Mietskasernen ein. Nachdem 1899 bei einem Brand auf dem Werksgelände nahezu alle Gips- und Tonmodelle zerstört wurden, schloss 1902 die Firma »Ernst March & Söhne« und ging mit zahlreichen Firmen des Gewerbes in der Vereinigten Tonwaren AG in Kassel auf.