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Abbildung: Köln – Sammlung Sal. OppenheimAbbildung: Köln – Sammlung Sal. Oppenheim

Simon (1803 –1880) und Abraham (1804 –1878) von Oppenheim

1821 traten Simon und Abraham Oppenheim in das 1789 von ihrem Vater Salomon jr. (1772 –1828) gegründete Bankgeschäft ein. Nachdem sie 1827 Generalvollmacht erhielten, bauten die Brüder das Unternehmen in den darauf folgenden Jahrzehnten zu einer der bedeutendsten Banken im Rheinland aus. Beide waren durch Heirat wiederum mit gewichtigen Familien aus dem Finanzsektor verbunden: Simons Ehefrau Henriette stammt aus der Augsburger Bankiersfamilie Obermeyer, während Abraham Charlotte Beyfus, eine Enkelin von Mayer Amschel Rothschild, ehelichte. Das Bankhaus Oppenheim finanzierte Unternehmen aus den Leitsektoren der Industrialisierung, wobei Simon und Abraham oft als Großaktionäre und Mitbegründer fungierten. Mit Beteiligung des Bankhauses konstituierten sich 1825 die Preußisch-Rheinische Dampfschifffahrts-Gesellschaft, 1837 die Rheinische Eisenbahngesellschaft mit Abraham Oppenheim als Direktor, 1838 die Rheinische Seefahrtsgesellschaft, der Simon Oppenheim als Direktor vorstand, und die maßgeblich durch das Bankhaus Oppenheim finanzierte »Köln-Mindener-Eisenbahn«, Bauzeit 1843 –1847. Neben Schifffahrts- und Eisenbahngesellschaften richtete sich das Engagement auch auf die Schwerindustrie, mit Unternehmen wie dem Eschweiler Bergwerks- Verein, der Phoenix AG oder dem Bochumer Verein. Darüber hinaus waren Simon und Abraham an der Gründung von Aktiengroßbanken, etwa der Darmstädter Bank für Handel und Industrie beteiligt. Das wirtschaftliche Engagement verbanden die Brüder auch mit einem gesellschaftlichen. So spendete Simon für den Weiterbau des Kölner Doms, und Abraham stiftete die neue Synagoge in Köln. Ihr hohes Ansehen dokumentierte sich in der Erhebung in den Adelsstand, die für Simon 1867 und für Abraham 1868 erfolgte.