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Abbildung: Schwäbisch Gmünd – Museum im Prediger

Johann Baptist Ott

(1816 –1876) Der aus einer alten Schwäbisch Gmünder Familie stammende Ott war ehrgeizig, zupackend, ein »humaner Prinzipal« und die unbestrittene, hochangesehene »Nummer Eins« der Gmünder Edelmetallindustrie. Sein Onkel, der Gmünder Goldarbeiter Nikolaus Ott (1789 –1858), hatte 1820 in Schwäbisch Gmünd eine Werkstatt für »Bijouteriewaaren« eröffnet. 1844/45 war es Nikolaus Ott finanziell und gewerberechtlich möglich, eine moderne »Gold- und Silberwaaren-Fabrik« zu errichten. Johann Baptist Ott stieg 1848 zunächst als Teilhaber in die Firma seines Onkels ein, 1854 übernahm er sie vollständig. Seine technische und kaufmännische Ausbildung hatte er in der Pariser und Londoner Schmuckindustrie erworben. Zwischen 1855 und 1857 wurde die Fabrik mit einem neuen Gebäude erweitert, eine Dampfmaschine installiert und eine kleine Gasfabrik mit Gasometer gebaut. Dieses erste »Gaswerk« in Schwäbisch Gmünd lieferte Gas an umliegende Edelmetallfabriken und versorgte das Rathaus, einige Gastwirtschaften und Straßenlaternen mit Gasbeleuchtung. Von 1857 bis 1876 gehörte Ott dem Gemeinderat an.