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Friedrich Wilhelm Raiffeisen (1818 – 1888)

Als Bürgermeister in strukturschwachen Regionen erlebte Raiffeisen zwischen 1845 und 1865 die Nöte der wirtschaftlich Schwachen. In seinen Initiativen verband er christlichkaritative Ziele mit genossenschaftlicher Selbsthilfe, so mit dem schon 1846/47 in Weyerbusch im Westerwald gegründeten »Brodverein « und dem 1848 in Flammersfeld gegründeten Hilfsverein zur Unterstützung unbemittelter Landwirte. Aus dem »Wohltätigkeitsverein « von Heddersdorf bei Neuwied entwickelte sich dann 1862 der erste Darlehnskassenverein nach dem Selbsthilfeprinzip. Die landwirtschaftlichen Genossenschaften, wie die Darlehenskassen bald hießen, kombinierten an den Bedürfnissen der Kleinbauern orientierte Geschäftszweige wie die Kreditvergabe und das Warengeschäft mit landwirtschaftlichen Produkten und mit Kohle. Mit dem 1877 gegründeten Anwaltsverband ländlicher Genossenschaften strebte Raiffeisen eine straffe Zentralisierung dieser Einrichtungen an.