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Abbildung: Halle – Stadtmuseum Halle

Carl Adolf Riebeck (1821–1883)

Der »Braunkohlebaron« war der erfolgreichste Industrielle in der Region Halle-Weißenfels- Zeitz. Ende der 1850er Jahre erkannte er den Wert der teerreichen Braunkohle, kaufte Braunkohle-Verwertungsbetriebe auf und erweiterte deren Produktionspalette. Unter anderem verschwelte er Braunkohle und stellte Briketts, Teer und Mineralöl her. In der Blütezeit der Riebeckschen Montanwerke beschäftigte er über 3000 Menschen. Riebeck stammte aus einer mittellosen Harzer Bergarbeiterfamilie. Geboren im September 1821 in Clausthal, schlug er schon als Zehnjähriger täglich nach der Schule auf der Halde Erz aus, wurde Lehrhäuer in einer Harzgeroder Grube und arbeitete als Steiger und Bohrmeister in der Region um Zeitz und Weißenfels. In den Revolutionsjahren 1848/49 verbüßte er wegen schuldhafter Pflichtverletzung einige Monate im Gefängnis. Unternehmer wurde Riebeck 1858, nachdem ihm als Berginspektor bei der Sächsisch-Thüringischen Aktiengesellschaft für Braunkohlenverwertung in Halle der weitere Aufstieg aufgrund seiner rudimentären Allgemeinbildung versperrt wurde. 1866 ließ er sich ein prächtiges zweistöckiges Palais mitten in Halle bauen. Der »Braunkohlebaron«, Freimaurer, Mäzen und Rittergutsbesitzer war in erster Ehe mit Marie Renke (1825 –1873) verheiratet, die ihm 17 Kinder gebar. Mit seiner zweiten Frau Emilie Balthasar hatte er noch zwei Kinder, die beide früh verstarben.