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Abbildung: Frankfurt am Main – Frankfurter Societätsdruckerei

Leopold Sonnemann (1831–1909)

Sonnemann begann seine kaufmännische Karriere im Textilhandel seines Vaters in Offenbach nahe Frankfurt a. M. Nach dessen Tod wandte er sich vermehrt Bankgeschäften zu, die ihn später in viele Aufsichtsratgremien führten. Seine Karriere als Publizist begann 1856, als Sonnemann zusammen mit einem Kompagnon die Frankfurter Handelszeitung gründete, die nicht nur Börsennachrichten verbreitete, sondern auch für Handels- und Gewerbefreiheit eintrat. Die Zeitung erschien seit 1860 in der ebenfalls von Sonnemann mitbegründeten »Frankfurter Societäts- Druckerei«, die noch heute besteht. Der Beginn der politischen Karriere fiel wohl auf das Jahr 1866, in dem Sonnemann mit dem Einmarsch der Preußen in Frankfurt zum erklärten Preußenfeind wurde und mit anderen Gleichgesinnten die Deutsche Volkspartei gründete. Die linksliberale demokratische Haltung dieser Partei vertrat Leopold Sonnemann ab 1871 im Deutschen Reichstag: Er war einer der ersten jüdischen Abgeordneten nach der Reichsgründung und von 1869 bis 1880 auch Mitglied der Frankfurter Stadtverordnetenversammlung. Hier setzte er sich für den Opernbau, die Bibliotheken und für technische Neuerungen ein. Der Freimaurer war Mitglied zahlreicher wissenschaftlichkultureller Vereine und ein wichtiger Mäzen der Stadt.