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7. 1. 1954

Durch Beschluß des Ministerrates der DDR wird der "Ausschuß für Deutsche Einheit" gebildet; als staatliche Institution ist er zuständig für alle mit der Vorbereitung der Wiedervereinigung Deutschlands und dem Abschluß eines Friedensvertrages zusammenhängenden Fragen.

                  

22. bis
23. 1. 1954

Auf der 17. Jahrestagung des ZK der SED wird beschlossen, die Kollektivierung der Landwirtschaft verstärkt zu betreiben; außerdem werden die schon im Juli 1953 eingeleiteten Säuberungsmaßnahmen fortgesetzt. Ackermann, Jendretzky und Elli Smidt werden aus dem ZK, Herrnstadt und Zaisser nun auch aus der Partei ausgeschlossen.

           

25.1. bis
18. 2. 1954
Konferenz der Außenminister der vier Mächte in Berlin

Nach dem 17. Juni 1953 und bei fortgeschrittenem Stand der EVG-Verhandlungen bringen beide Seiten Vorschläge zur Verhandlung, die dem jeweiligen Widerpart als unannehmbar erscheinen müssen. Entgegen den sowjetischen Vorstellungen eines bündnisfreien Gesamtdeutschlands, für das zunächst eine provisorische Regierung eingesetzt werden solle, beharren die Westmächte weiterhin darauf, daß freie Wahlen am Anfang eines Wiedervereinigungsprozesses stehen müßten und daß einer frei gewählten Regierung überlassen sein müsse, ob und an welchen Bündnissen sie sich beteilige.

Ankunft            

US-Außenminister
John Foster Dulles
bei der Ankunft zur Berliner
Außenministerkonferenz

25. 3. 1954

Die Regierung der UdSSR veröffentlicht eine Erklärung zur Anerkennung der Souveränität der DDR.

                         

1. bis
8. 4 19.54

Während einer Tagung landsmannschaftlicher Jugendverbände auf der Burg Ludwigstein wird die "Deutsche Jugend des Ostens" als Dachorganisation gegründet.

                 

26. 4.
bis 21. 7. 1954
Genfer Konferenz über Korea und Indochina

                

5. bis
7. 6. 1954

Die FDJ veranstaltet in Ostberlin das zweite Deutschlandtreffen der Jugend. Gleichzeitig findet ein "Jugendkongreß für Frieden, Einheit und Freiheit" statt, an dem auch westdeutsche Delegierte teilnehmen.

                             

9. 6. 1954

Der vormalige Außenminister der DDR und stellvertretende Vorsitzende der CDU Georg Dertinger und weitere Mitangeklagte werden vom Obersten Gericht der DDR zu hohen Zuchthausstrafen verurteilt.

Dertinger wird am 15. Januar wegen "feindlicher Tätigkeit gegen die DDR" in Haft genommen. Schon vier Wochen vorher hatte man Dr. Karl Hamann (LDP), Minister für Handel und Versorgung, zusammen mit zwei Staatssekretären wegen Sabotage und Verursachung von Versorgungsmängeln verhaftet; über diese werden am 14. Juli des Jahres ähnlich harte Strafen verhängt. Die politischen Prozesse gegen Regierungsmitglieder sind Krisensymptome, offiziell gehören sie jedoch zu den "Lehren aus dem Prozeß gegen das Verschwörerzentrum Slansky", die die SED seit dem Dezember 1952 besonders beherzigt.

14. 6. 1954 In Bad Neuenahr konstituiert sich das Kuratorium Unteilbares Deutschland (KUD).

Dem Kuratorium gehören 128 Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft, Kultur und Wirtschaft an; den Vorstand bilden die Vorsitzenden von FDP, SPD und DGB, Thomas Dehler, Erich Ollenhauer und Walter Freitag sowie der BundesMinister für gesamtdeutsche Fragen, Jakob Kaiser, und der Präsident der Berliner Industrie- und Handelskammer, Friedrich Spennrath. Die konstituierende Versammlung verabschiedet ein Manifest. In einem Pressekommentar des folgenden Tages behauptet des Neue Deutschland, das KUD sei auf "direkte amerikanische Anweisung" gegründet, und sieht darin eine "Zenrale für die Entfesselung von Provokationen und für die Verhinderung der deutschen Verständigung".

                           

20. 7. 1954

Dr. Otto John, der Präsident des Bundesverfassungsschutzes, wechselt in die DDR.

John, der als Betroffener an einer Feierstunde zum Gedenken an die Opfer des 20. Juli 1944 im Bendler-Block teilnahm, spricht in einer am 23. Juli vom DDR-Inneministerium über Rundfunk vorbereiteten Erklärung von einer "Nazifizierung" der Bundesrepublik. Auf einer vom "Ausschuß für deutsche Einheit" einberufenen internationalen Pressekonferenz am 11. August in Ostberlin richtet er scharfe Angriffe gegen die EVG und die Remilitarisierung Westdeutschlands. Am folgenden Tag bezeichnet Bundesinnenminister Schröder die "Affaire John" als eine "Niederlage im Kalten Krieg". Die Bundesregierung setzt eine Belohnung von DM 500000 für die "restlose Aufklärung des Falles John aus. Der des Verrats Beschuldigte kehrt Ende 1955 in die Bundesrepublik zurück, wo er zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt wird.

John         

Otto John, spricht auf einer
Pressekonferenz in Ostberlin

21. 7. 1954

Die Schulderklärung der Genfer Konferenz über den Indochina-Konflikt besiegelt das Ende der französischen Herrschaft in Indochina.

               

30. 8. 1954 Der EVG-Vertrag scheitert an der französischen Nationalversammlung.

Die Ablehnung hat zur Folge, daß auch der von der Bundesrepublik schon im Mai 1952 unterzeichnete "Deutschlandvertrag" nicht in Kraft treten kann. Die Entscheidung bedeutet nicht nur den Fortbestand der beschränkten Souveränität der Bundesrepublik, sie ist auch ein schwarzer Tag für alle Anhänger der Idee eines geeinten Europas.

                      

8. 9. 1954

Die Amerikaner gründen nach dem Vorbild der NATO in Manila den Südostasienpakt SEATO (South East Asia Treaty Organisation).

                 

17. 9. bis
3. 10 19.54

Die Londoner Neun-Mächte-Konferenz, an der auch der deutsche Bundeskanzler teilnimmt, berät die Fragen eines europäischen Zusammenschlusses und eines Verteidigungsbeitrages der Bundesrepublik im Rahmen des Nordatlantikpaktes. Die Beratungen werden wenig später in den Pariser Konferenzen fortgesetzt und abgeschlossen.  

Adenauer           

Bundeskanzler
Adenauer auf der
Londoner Neun-
Mächte-Konferenz

September 1954

Zwischen Volksrepublik und Republik China kommt es zu Feindseligkeiten und kriegerischen Auseinandersetzungen.

Rotchinesische Angriffe auf Küsteninseln, die zur Republik China gehören, lösen heftige Gegenreaktionen aus. Die in der Fukienstraße stationierte 7. US-Flotte hält sich aus den Feindseligkeiten heraus, da die USA nicht in einen Krieg mit der VR China hineingezoegn werden wollen. Am 2. Dezember des Jahres schließen die USA und die Republik China dann ein Verteidigungsabkommen.

                  

19. bis
23. 10. 1954

Drei parallele Konferenzen in Paris führen zur Unterzeichnung der Pariser Verträge über die Erweiterung der bisherigen "Westunion" zur "Westeuropäischen Union" (WEU), die Neufassung des Deutschlandsvertrages und den Beitritt der Bundesrepublik zur NATO; die drei Westalliierten erkennen die Bundesregierung als alleinige deutsche Regierung an (Alleinvertretungsanspruch); die anderen NATO-Staaten übernehmen die Erklärung.

                               

29. 11.
bis 2. 12. 1954

Auf der Moskauer Sicherheitskonferenz beschließen die UdSSR und acht weitere Ostblockstaaten Maßnahmen zur gemeinsamen Organisation der Streitkräfte.

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