John F. Kennedy Plakatmotiv. © Runaway Technology

John F. Kennedy - Ausstellungstitel
Ausstellungshalle des Deutschen Historischen Museums von I. M. Pei, 26. Juni bis 13. Oktober 2003

Eine Ausstellung des Deutschen Historischen Museums in Zusammenarbeit
mit dem John F. Kennedy-Institut der Freien Universität Berlin

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John. F. Kennedy
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Das Ringen um den Kennedy-Besuch (2)

Das Verhältnis zwischen Kennedy und Adenauer war nicht unproblematisch. Sowohl altersmäßig als auch politisch waren die beiden weit voneinander entfernt. Adenauer war 1963 bereits 87 Jahre alt und gehörte zu jener Generation von Politikern, die in Amerika von Kennedy abgelöst worden waren. Schon als Kennedy noch Senator war und sich seine außenpolitische Haltung gerade erst herauszubilden begann, stand Adenauer in seinen Augen für eine überkommene Art der Politik. Die Haltung des Bundeskanzlers in der deutschen Frage erschien Kennedy als zu rigide und zu wenig flexibel angesichts der sich verändernden Verhältnisse in Europa. In einem 1957 in "Foreign Affairs" veröffentlichten Artikel bezeichnete Kennedy Adenauer deswegen als "shadow of the past". Kennedys Urteil war deutlich: "(...) the age of Adenauer is over."

Diese Einschätzung verdeutlicht, wie wenig Verständnis Kennedy für Adenauers Politik hatte, dessen Außenpolitik darauf abzielte, Deutschland dem Westen durch die Stabilität seiner Politik wieder als verlässlichen Partner zu empfehlen. Eine Haltung, die in den USA in den Jahren nach Kriegsende übrigens durchaus präferiert wurde. Das konstante Misstrauen Adenauers gegenüber amerikanisch-sowjetischen Verhandlungen war der Überzeugung geschuldet, dass eine Annäherung der beiden Supermächte nur auf Kosten des deutschen Volkes und von dessem politischen Ziel der Wiedervereinigung stattfinden konnte. Dieses Misstrauen, das von der Kennedy-Regierung als besonders störend empfunden wurde, beschrieb der Kennedy-Berater Arthur M. Schlesinger in seinem Buch "A Thousand Days" später so:

" Bonns endless stream of complaints, leaks to the press and demands for reassurance increasingly irritated Washington.It was, the president said once, like a wife who asks her husband every night,"Do you love me?" and when he keeps repeating he does, nevertheless asks again,"But do you really love me?" - and then puts detectives on his tail."

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1. Planung des Kennedy-Besuchs

2. Das Protokoll

3. Der Kennedy-Besuch und die Medien

 

 

 

2) Zitiert aus Mayer, A. Frank: Adenauer and Kennedy. A Study in German-American Relations, 1961 - 1963. New York (1996) S. 1 - 10

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