Bei dem Gebäude, das tatsächlich in den 1890er Jahren auf dem Gelände errichtet wurde, handelte es sich um das Imperial Institute, ein gewaltiges Bauwerk, das den ganz anderen politischen Bestrebungen der spätviktorianischen Zeit gewidmet war. Es wurde in den 1960er Jahren niedergerissen und durch das Imperial College ersetzt, eine technische Universität, die zwar nicht ihrer Architektur, aber doch ihrem Wesen nach den ursprünglichen Hoffnungen Alberts näher kommen dürfte. Obschon Alberts gewaltiges Atrium in South Kensington nie verwirklicht wurde, so hat sich doch seine ursprüngliche Vision im weitesten Sinn erfüllt, indem sich auf dem 1851 erworbenen Gelände im Laufe der Zeit immer mehr künstlerische und wissenschaftliche Institutionen ansiedelten: die Albert Hall (ein berühmter Konzertsaal), das Museum of Science und das Museum of Natural History, die Royal Geographic Society, das Royal College of Art und das Royal College of Organists. Am nächsten steht dem ursprünglichen Geist von South Kensington vielleicht das Victoria & Albert Museum, das jüngst durch eine Reihe von Publikationen und Ausstellungen und nicht zuletzt durch die Restaurierung seiner Gebäude seine eigene, lange vernachlässigte Geschichte zu schreiben begann. Als 1863 in den Gärten der Royal Horticultural Society das Denkmal für die Weltausstellung von 1851 aufgestellt wurde, bemerkte Gladstone, damals noch Schatzkanzler, zu Premierminister Viscount Palmerston, der Prinz sehe darauf aus "wie Wren in St. Paul's".25 Wie viele andere Personen an der Errichtung von South Kensington auch beteiligt waren - das Lob des Architekten gebührt zumindest in symbolischem Sinn unzweifelhaft Prinz Albert.Aus dem Englischen von Robin Cackett
Anmerkungen:
(1) Zitiert in: Physick, John: The Victoria and Albert Museum. The History of its Building. London 1982, S. 214.
(2) Cole, Sir Henry: Fifty Years of Public Work of Sir Henry Cole, Accounted for in his Deeds, Speeches and Writings. 2 Bde., London 1884, Bd. I, S. 109.