Odin ist der Hauptgott der germanischen Mythologie und zugleich die komplexeste Göttergestalt: Göttervater, Dichergott, Totengott, Kriegsgott, Gott der Magie, der Runen und der Ekstase. Meistens wird er mit Speer, Mantel und Hut und, im Gegensatz zu Fogelbergs Figur, einäugig dargestellt. – Hier sitzen auf der Krempe seines Hutes die Raben Huginn (Gedanke) und Muninn (Gedächtnis), die über die Erde fliegen und ihm alles, was geschieht, berichten.
Kat.-Nr. 67: Bengt Erland Fogelberg, Odin, 1830, Marmor, H: 103 cm (Göteborg, Göteborgs Konstmuseum)

Dieses Gemälde, das in die Sammlung Karls XV. einging, wurde 1865 von Arbo in Paris gemalt und 1866 auf der skandinavischen Kunstausstellung in Stockholm gezeigt. Zu sehen sind Walküren, weibliche Gottheiten, die im Dienste Odins standen und als Belohnung die Fähigkeit erhielten, durch die Luft und über das Meer zu fliegen. Die Raben im Vordergrund lassen vermuten, daß sich die Darstellung auf eine Episode aus einer Erzählung von Harald Schönhaar bezieht, in der Odins Raben Huginn und Muninn eine bedeutende Rolle spielen. Man könnte dem Gemälde somit einen politischen Inhalt zuschreiben, war doch Harald derjenige, der in der nordischen Vorzeit das norwegische Reich geeint hatte.
Kat.-Nr. 3: Peter Nicolai Arbo, Walküre, 1865, Öl auf Leinwand, 263 x 203 cm, (Stockholm, Nationalmuseum)