Der "Generalbauinspektor für die Reichshauptstadt" 1937

Am 30. Januar 1937 ernannte Adolf Hitler den Architekten Albert Speer zum "Generalbauinspektor für die Reichshauptstadt". Speer hatte den Auftrag, Berlins Stadtgestalt grundlegend zu ändern. Die Pläne für diese Veränderung, an denen Speer in seinem Atelier bereits im Jahr zuvor gearbeitet hatte, sollten spätestens im Jahre 1950 verwirklicht sein. Berlin wäre dann die Hauptstadt "Germania" eines zu erobernden Weltreiches geworden.

Der Behörde des "Generalbauinspektors", die Hitler direkt unterstellt war, mußten nach dem Erlaß vom 30. Januar 1937 die Behörden des Reichs, des Landes Preußen und der Reichshauptstadt zur Verfügung stehen. Die üblichen Planungskompetenzen der Kommunalbehörden waren außer Kraft gesetzt.

Im Zentrum der Planungen, die unter anderem auch einen radikalen Umbau der alten Innenstadt im Bereich "Unter den Linden" einschlossen, stand ein Achsenkreuz, dessen Straßen in Nord-Süd-Richtung und Ost-West-Richtung verliefen und sich im Bereich des Brandenburger Tores schnitten. Das Kernstück der Nord-Süd-Achse war eine etwa 7 km lange und 120 Meter breite Prachtstraße, die vom neuen Südbahnhof in Tempelhof auf den Spreebogen zulief, wo am "Großen Platz" die "Große Halle" stehen sollte, nach dem letzten Planungsstand ein im Grundriß quadratisches Gebäude mit einer Seitenlänge von 315 Metern und einer Höhe von 290 Metern. Diese Halle, die mit einem Adler gekrönt werden sollte, der die Weltkugel in den Fängen hält, hätte 150000 bis 180000 Menschen Versammlungsraum geboten. "Einmal im Jahr", erklärte Hitler im September 1941, den vermeintlichen "Endsieg" vor Augen, "wird dann ein Trupp Kirgisen durch die Reichshauptstadt geführt, um ihre Vorstellung mit

          
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