Sammlungen des Deutschen Historischen Museums

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Blusen und Hemden der Freien Deutschen Jugend in der DDR / Bluse und blaues Halstuch für Jungpioniere der „Pionierorganisation Ernst Thälmann“ in der DDR
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  • Titel: Blusen und Hemden der Freien Deutschen Jugend in der DDR
  • Datierung: 1950 bis 1975




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  • Titel: Bluse und blaues Halstuch für Jungpioniere der „Pionierorganisation Ernst Thälmann“ in der DDR
  • Datierung: 1960 (um)
  • Material: Baumwolle, Regeneratzellulose
  • Größe: L: 52 cm
  • Inventar-Nr.: U 71/404.1-2

Der rote Querbalken unter dem Ärmelaufnäher weist auf die Stellung als Gruppenratsmitglied bzw. Pionierbrigadeleiter hin.


„....da waren doch alle drin. Ich wollte einfach nur dazu gehören ...“ Seit der Gründung der Freien Deutschen Jugend (FDJ) im Jahr 1946 trug sich die Organisationsleitung mit dem Gedanken, die Jugendlichen durch ein einheitliches Äußeres zu kennzeichnen. Erich Honecker, Vorsitzender des FDJ-Zentralrates, soll die Idee gehabt haben, das sogenannte „Blauhemd“ mit dem Symbol der FDJ, einer aufgehenden Sonne, auf dem linken Ärmel einzuführen. Erstmals trug es 1948 die sächsische Delegation der FDJ zum 30. Jahrestag der Gründung des Leninschen Komsomol in Berlin.

1948 wurde die Kinderorganisation „Junge Pioniere“gegründet. Die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) verlieh ihr 1952 den Namen„Pionierorganisation Ernst Thälmann“. Fortan gliederte sich die Organisation in die 6-10jährigen Jungpioniere und die 10-13jährigen Thälmannpioniere. Die Jungpioniere erhielten ein blaues Halstuch zu weißem Hemd bzw. weißer Bluse. Die 10-13jährigen Thälmannpioniere trugen bis 1973 ebenfalls ein blaues Tuch. Zum 25. Organisationsjubiläum bekamen sie dann ein rotes Tuch, das an die Fahne der Arbeiterklasse erinnern sollte. Nicht nur die Farbe war von Bedeutung, auch die Form: Die drei Ecken des Halstuches symbolisierten die enge Verbundenheit zwischen Schule, Elternhaus und Pionierorganisation. Der Knoten stand für die feste Einheit dieser drei Bereiche.

Während der Beitrittszeremonie spielte das Halstuch eine besondere Rolle: „Das Pionierhalstuch wird dem Pionier bei seiner Aufnahme in die Pionierorganisation feierlich überreicht. Der Pionier hat das Recht, das Halstuch ständig zu tragen und bekennt sich dadurch offen zu seiner Organisation. Der Pionier hat die Pflicht, das Halstuch bei allen Zusammenkünften und Veranstaltungen der Pionierorganisation, bei Feiern, Appellen und besonderen Anlässen zu tragen.“ (Handbuch des Pionierleiters, Berlin 1961, S. 146).

Hemd und Tuch standen symbolisch für die Ideale und Ziele der Organisation, der sich Kinder und Jugendliche durch das Anlegen des jeweiligen Kleidungsstückes moralisch verpflichtet fühlten. Anders als bei der Uniform mit ihrer exakten Trage- und Anfertigungsvorschrift, waren Blauhemd und Pionierkleidung nicht explizit vorgeschrieben.

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