Polen

Oft wurde in Erinnerung gerufen, daß Polen als Partner der siegreichen Alliierten (Anti-Hitler-Koalition) an vielen Fronten gekämpft hatte – in Afrika (Tobruk), Italien (Monte Cassino), der Sowjetunion, in der „Luftschlacht um England“ und nicht zuletzt bei der Eroberung Deutschlands.
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Der 9. Mai war als „Tag des Sieges“ der wichtigste Feiertag in der Volksrepublik Polen. Zentrales Element der Siegessymbolik war die über den Ruinen von Berlin wehende polnische Flagge. Auf einem Plakat zum 40. Jahrestag des deutschen Überfalls wurden unter der Überschrift „9.V.1945“ Photographien von der Berliner Siegessäule mit jubelnden Soldaten auf Panzern und von Rotarmisten im Gespräch mit polnischen Soldaten montiert. Die Betonung des sowjetisch-polnischen Sieges über das faschistische Deutschland sollte das Gefühl der Niederlage aufheben.
   
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Das Plakat veranschaulicht, wie in der offiziellen Gedenkkultur der Volksrepublik Schlachten im Zweiten Weltkrieg mit älteren nationalen Mythen verbunden wurden. Es zeigt eine Stele mit einem abgebrochenen Schwert in Kreuzform. Dies erinnert an den Sieg des polnisch-litauischen Heeres 1410 gegen die Ritter des Deutschen Ordens in Grunwald (Tannenberg). Das Plakat stellt eine Reihe polnischer Siege über die Deutschen auf und schafft damit eine Verbindung zwischen der Schlacht von Grunwald im 15. Jahrhundert und dem Sieg über Berlin im 20. Jahrhundert.
 
   
 
   
   
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