USA

Für Demokratie und Freiheit

Die USA haben mit ihrem Eingreifen in den Zweiten Weltkrieg Demokratie und Freiheit in die Welt gebracht – so die Meistererzählung, die bis heute gilt. Der Kalte Krieg scheint diese Leitidee bestätigt zu haben. Im Zusammenhang mit dem Vietnam-Krieg in den 60er Jahren und nach dem 11. September 2001 ist diese Erzählung immer wieder aktualisiert worden.
Zwar hat auch der Krieg im Pazifik seinen festen Platz in der Erinnerung der Amerikaner, doch konzentriert sich die Ausstellung auf die europäische Perspektive. Nicht allein der Sieg, sondern auch die Befreiung der Konzentrationslager spielt in den Vorstellungen der Amerikaner eine große Rolle. Weltkrieg und Völkermord wurden in den ersten Jahrzehnten nach dem Krieg zusammengedacht. Amerikanische Sender hatten 1961 ausführlich über den Eichmann-Prozeß in Jerusalem berichtet, auch dies bestätigte einmal mehr die Leitidee. Mit dem Eingreifen der US-Armee in den Zweiten Weltkrieg wurden Demokratie und Toleranz verteidigt. Eine begriffliche Trennung zwischen Weltkrieg und Völkermord vollzog sich erst nach der Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ 1978. In den 90er Jahren entstand dann in den USA eine eigenständige Gedenkkultur, die in die Erzählung von Freiheit und Gerechtigkeit integriert wurde. Zu den bekanntesten Projekten gehört das 1993 errichtete Holocaust-Museum in Washington. Es befindet sich an der National Mall und gehört somit zu den Bauwerken, die Amerika, und damit seine Mythen vom Krieg und vom Sieg repräsentieren.
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Bis in die späten 70er Jahre gab es keine gedankliche Trennung zwischen dem Zweiten Weltkrieg und dem Völkermord. Befördert wurde diese Sicht durch die Berichterstattung am Ende des Krieges. Damals erschienen Bilder in der Presse, die, ernüchternd und schrecklich, in die kollektive Erinnerung der Amerikaner eingingen. Zu sehen sind die Opfer der Folter in den NS-Konzentrationslagern. Zwar verschwanden diese Bilder sehr schnell aus den Medien, doch ist ihre Wirkung für das amerikanische Bewußtsein nicht zu unterschätzen. Sie handeln nicht allein von der Befreiung der Konzentrationslager, sondern von der Befreiung der gequälten Menschen aus einem Gewaltregime, das erst durch den Sieg der Alliierten beendet werden konnte.
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Die Diskussion über die Stellung des Zweiten Weltkriegs in der öffentlichen Kultur ist bis heute nicht beendet. Dies macht auch die Errichtung eines Denkmals für die Veteranen dieses Krieges an der Mall anschaulich. Befürworter des Denkmals begrüßen dies als längst fällige Huldigung des erfolgreichsten, heroischen Engagements der USA auf der Bühne der Weltgeschichte. Für die Errichtung des Denkmals wurden private Spenden gesammelt. Zu diesem Zweck wurden unter anderem eine Reihe von Sammlerobjekten mit dem Namen oder einem Bild des Denkmals verkauft. Ein Beispiel ist dieser Schmuck, der eine ovale Kartusche mit dem Bild des Denkmals rahmt und mit amerikanischen Fahnen geschmückt ist. Inzwischen ist das Denkmal an der Regierungsmeile, der Mall, eingeweiht.
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Die meisten Plakate aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges haben eine nostalgische Aura. Manche wirken heute problematisch antiquiert, während wieder anderen eine neue Bedeutung als kulturelle Ikonen zugewachsen ist. Insbesondere das Plakat mit dem Slogan „We Can Do It!“, das eine Fabrikarbeiterin zeigt, die ihre Armmuskeln spielen läßt, wurde zu einem feministischen Kultbild und einem vielfach reproduzierten Motiv auf Kaffeetassen, T-Shirts und anderen Sammlerobjekten.
 
   
 
   
   
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