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Erste Post in der Flüchtlingssiedlung



Neue Verkehrsschilder



Die Sommermode für 1957



Fahnenparade der US-Streitkräfte



Arbeiteraufstand in Berlin/Ost






Die Fifties - Teil 3


Am Ende der fünfziger Jahre war die westdeutsche Bevölkerung noch einmal um fast 8 Millionen auf 55,5 Millionen angestiegen. Die Arbeitslosenquote lag nur noch bei 241 000, gegenüber 2 Millionen im Jahr 1950. Das Bruttosozialprodukt und die Gesamteinnahmen des Staates hatten sich mehr als verdreifacht. Das Londoner Schuldenabkommen konnte schon zum Ende der fünfziger Jahre erfüllt werden. Die Wochenarbeitszeit in der Industrie war 1959 um 2,5 Stunden gesunken, während sich der Stundenlohn verdoppelt hatte. Die soziale Marktwirtschaft war erfolgreich verankert. Die noch 1950 kriegszerstörte Wirtschaft hatte sich innerhalb eines Jahrzehnts in Westdeutschland zum beachtlichen Industriestandort entwickelt: "Wohlstand für alle", die Programmschrift von Ludwig Erhard, war nicht mehr bloße Verheißung, sondern für einen Großteil der Bundesbürger erlebte Wirklichkeit geworden. Den legendären Erfolg ihres Wirtschaftswunders verdankten die Westdeutschen jedoch nicht allein der Marktwirtschaft. Weltpolitische Einflüsse und wirtschaftspolitische Maßnahmen begünstigten den Erfolg, sie beförderten eine tiefgreifende Strukturveränderung und einen Modernisierungsschub in der westdeutschen Gesellschaft, sie waren die Basis für den Erfolg der Demokratie. Neben dem Wirtschaftswunder gab es auch das Wunder der Demokratisierung. Denn neben den extremen Linken und Rechten, der KPD und SRP (Sozialistische Reichspartei), die schon seit 1952 keine politische Rolle mehr spielten, gab es die Millionen Vertriebenen, die ihr Recht auf Heimat zwar moralisch einklagten, aber schon 1950 in ihrer Präambel auf Gewalt verzichteten und zusicherten, am Aufbau eines friedlichen Europa mitzuwirken. Das Wirtschaftswunder verhalf ihnen, an dieser Richtschnur festzuhalten.
     
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