VORTRAG

"Hexen-Sonderauftrag des Reichsführer SS"
Das Interesse des Nationalsozialismus an der Hexenverfolgung

Ein Vortrag von Dr. Walter Rummel
am 13. Juni 2002, 19 Uhr, im Kronprinzenpalais


Am Donnerstag, dem 13. Juni 2002, um 19 Uhr lädt das Deutsche Historische Museum zu einem Vortrag im Rahmen der Ausstellung "Hexenwahn. Ängste der Neuzeit" ein.

Dr. Walter Rummel widmet sich in seinem Vortrag "Hexensonderauftrag des Reichsführers SS" dem zielgerichteten Interesse, das die Nationalsozialisten an der Hexenverfolgung hatten.
Heinrich Himmler, Hauptverantwortlicher an dem größten Massenmord der europäischen Geschichte, interessierte sich ganz besonders für die Verfolgung von Hexen.
Himmler und führende NS-Ideologen glaubten in ihrer germanophilen Schwärmerei gerade in den Hexen Trägerinnen reinsten germanischen Erbgutes entdeckt zu haben. Deshalb seien diese von Kirche und Inquisition im Mittelalter verfolgt worden. "Hexenforschung" war aus diesem Grund für Himmler zum einen Opferforschung, zum anderen "Gegnerforschung", da sie die endgültige Erledigung der Kirche propagandistisch vorbereiten sollte.
Für diese Zwecke rief Himmler 1934/35 ein Projekt zur Erforschung der Hexenverfolgung ins Leben - ein erstes dieser Art mit überraschend modernen Zügen, wenngleich überwuchert mit ideologisch wirren und pseudowissenschaftlichen Annahmen, von denen aber einige noch bis heute ihre Fortführung fanden.
Der Vortrag möchte Denkansatz, Organisation, Arbeitsweise und Ziele dieses Vorhabens vorstellen. Ergebnisse der modernen zeitgeschichtlichen Erforschung des Phänomens Hexenprozesse werden ebenfalls berücksichtigt.

Dr. Walter Rummel, geb. 1958, studierte an den Universitäten Trier und Yale (USA), veröffentlichte 1991 seine an der Universität Trier entstandene Dissertation "Bauern, Herren und Hexen" sowie im Jahr 2001 (zus. mit Jochen Rath) "'Dem Reich verfallen' - 'den Berechtigten zurückzuerstatten'. Enteignung und Rückerstattung jüdischen Vermögens im Gebiet des heutigen Bundeslandes Rheinland-Pfalz 1938-1955"
Dr. Rummel ist zur Zeit Archivoberrat am rheinland-pfälzischen Landeshauptarchiv Koblenz und arbeitet u.a. zur NS-Zeit in Rheinland-Pfalz.

Der Eintritt zur Ausstellung und zum Vortrag ist frei.
Donnerstags ist das Kronprinzenpalais bis 22 Uhr geöffnet.

 

INTERNATIONALER MUSEUMSTAG

Programm des Internationalen Museumstags 12. Mai 2002
in der Ausstellung Hexenwahn. Ängste der Neuzeit


11 Uhr Rundgang durch die Ausstellung für Kinder ab 10 Jahren
ca. 60 Minuten
12 Uhr Von Helfenden und Bedrohenden
Märchen für Kinder ab 10 Jahren von Hexen aus Russland, Italien und England,
erzählt von Axel Poike mit Musikbegleitung,
ca. 40 Minuten
13 Uhr

Hexengeschichten
Vorspiel der Klavierklasse Annette Breitsprecher,
Musikschule Mitte
Violine: Cornelia Michalek-Dichatz
ca. 60 Minuten

14 Uhr Führung für Erwachsene durch die Ausstellung
ca. 60 Minuten

Rundgang durch die Ausstellung für Kinder ab 10 Jahren
ca. 60 Minuten
16 Uhr Führung für Erwachsene durch die Ausstellung
ca. 60 Minuten

Von Helfenden und Bedrohenden
Märchen für Kinder ab 10 Jahren von Hexen aus Russland, Italien und England,
erzählt von Axel Poike mit Musikbegleitung,
ca. 40 Minuten

18 Uhr Das Hexenlied op. 15 von Max von Schillings (1868 - 1933)
für eine Sprecherin mit Klavierbegleitung,
vorgetragen von Birga Berndsen mit Klavierbegleitung
Ausstellungsquiz für Kinder und Jugendliche, Essen und Trinken im Garten des Kronprinzenpalais


Die Ausstellung ist von 10 bis 20 Uhr geöffnet!