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Ein Erbe aus 1000 Jahren
Nationalsozialistischer Terror und Weimarer Klassik

Ausstellungsplakat, 1948

Nicht zuletzt mit dieser Maßnahme begründete die DDR ihr "antifaschistisch-demokratisches" Selbstbewußtsein und die ständig propagierte Gewißheit, einer faschistisch unterwanderten Bundesrepublik weit voraus zu sein: "Der Volksentscheid war ein revolutionärer Sieg, von dem eine große historische Wirkung ausging."

Demgemäß wurde die Ehrung antifaschistischer Widerstandskämpfer, das Gedenken an den Stätten des nationalsozialistischen Terrors und die Wachsamkeit gegenüber dem Faschismus der anderen zum festen Bestandteil der Selbstdarstellung des "sozialistischen Deutschlands".

Ausstellungsplakat, Stuttgart 1947
"Das braune Haus von Bonn" - Plakat, 1956

"Das ganze System ist braun!" - solchen, auf umfangreiche Dokumentationen gestützten Anfeindungen aus der DDR hatte man in der BRD nicht viel entgegenzusetzen.  Versuche, "Nazis in Ulbrichts Diensten" zu entlarven, blieben spärlich und erreichten auch bei weitem nicht den Umfang, den die "Braunbücher" der Gegenseite aufwiesen. Die in den Westzonen erlassenen Gesetze zur "Befreiung von Nationalsozialismus und Militarismus" wurden in den Spruchkammerverfahren nicht mit der möglichen Strenge gehandhabt. Und als die "Westintegration" zur politischen Notwendigkeit erhoben war, kamen die Besatzungsmächte den entmündigten und entehrten Deutschen auch mit Amnestien, Strafmilderungen und Ehrenerklärungen für Wehrmachtsangehörige entgegen. Es breitete sich ein opportunistischer Pragmatismus aus, dem etwa die FDP 1949 mit der Forderung das Wort redete: "Bestraft Verbrechen, aber nicht den politischen Irrtum!".

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