"Preußen
war es", so begann er seine Anklage, "das schon vor
der Märzrevolution am 14. d. M. erklärte, daß
es die Verjüngung Deutschlands übernehmen werde, und
der König persönlich war es, der nach der Märzrevolution
sein fürstliches Wort für die Einigung Deutschlands
und zugleich für die Wahrung der deutschen Rechte Schleswig-Holsteins
verpfändete. Nachdem die preußische Regierung jedoch
der Erlangung dieser Einheit, wie sie in Frankfurt angestrebt
wurde, durchaus keinen Vorschub geleistet, zertrümmerte der
König das Werk des Frankfurter Parlaments endlich dadurch,
daß er die Kaiserkrone ausschlug und die Frankfurter Konstitution
verwarf. Indem er jedoch erklärte, er tue dies nur darum,
weil das Frankfurter Werk ein von einer konstituierenden Versammlung
nach Belieben und ohne Zuziehung der Einzelregierungen gemachtes
sei, verpfändete er zugleich abermals sein Wort und die Ehre
Preußens für das Zustandekommen der Einigung auf dem
Wege freier Übereinkunft zwischen souveränen Regierungen."
Selbst dieses Versprechen einer Union habe Preußen dann
nicht eingelöst, und es sei schließlich durch die Punktation
von Olmütz "vor Europa sowie vor Deutschland mit den
unerwartetsten Demütigungen überschüttet [worden]".
Albert hatte sich mit dieser harschen Kritik an den preußischen
Thronfolger Wilhelm, den späteren deutschen Kaiser, gewandt,
auf den er nunmehr seine Hoffnung richtete. Auf den wankelmütigen
König setzte er nicht mehr. Vorerst sah er ohnehin keine
Chance für einen deutschen Nationalstaat. Dennoch blieb er
davon überzeugt, daß die deutsche Einheit eines Tages
kommen werde. Daß dies nur mit Hilfe liberal-konstitutioneller
Mittel gelingen könne und in einem solchen Falle aus britischer
Sicht durchaus wünschbar sei, war nicht nur eine fixe Idee
des Prinzgemahls. Diese Einstellung entsprach auch der - allerdings
stets abwartenden - offiziellen britischen Außenpolitik.
Dennoch ist es gerade wegen der deutschen Frage zu erheblichen
Differenzen zwischen dem Hof und dem Außenministerium gekommen.
Obwohl Albert englisch und europäisch zu denken gelernt hatte,
fühlte er als deutscher Patriot. Dies wurde besonders deutlich
in der schleswig-holsteinischen Frage, in der die Krone eine der
offiziellen Außenpolitik entgegengesetzte Position bezog.
