Der Besuch des jungvermählten Königspaares in Coburg im Jahre 1845, dessen nostalgische Stimmung Victoria nachhaltig beeindruckte, reaktivierte zugleich Alberts Interesse an der Situation Deutschlands. Bei dortigen Gesprächen mit den gleichgesinnten sächsischen Fürsten und dem Großherzog von Baden wurde beschlossen, auf den König von Preußen einzuwirken, um ihn dafür zu gewinnen, der ihm zugedachten deutschen Mission gerecht zu werden. Seit dem Jahre 1840 hatte Albert einen persönlichen Briefwechsel mit Friedrich Wilhelm IV. begonnen, der auf seinen Wunsch hin die Patenschaft des Thronerben Albert Edward übernahm. Im November 1846 wandte er sich zum ersten Mal in einer internationalen Angelegenheit an den preußischen König, als Österreich das 1815 zum Freistaat erhobene Krakau mit Zustimmung Preußens und Rußlands, aber ohne Genehmigung der Westmächte, annektierte. Albert befürchtete die vollständige Vernichtung Polens und wies auf die Gefahr hin, die aus der Verletzung der Wiener Verträge von 1815 für das ius publicum europaeum und für das Gleichgewicht der Mächte entstehen konnte. Warnend hob er hervor, daß eine Mißachtung der europäischen Rechtssituation auch geeignet sei, Preußens Rechtsanspruch auf die Rheinlande zu gefährden. Albert sah in der engen Bindung Preußens an die Heilige Allianz, an die Konstellation der Ostmächte, den wesentlichen Grund dafür, daß es sich nicht vom russischen und österreichischen Druck zu befreien vermochte und daran gehindert blieb, "eine richtige Stellung gegen Europa und insbesondere gegen Deutschland zu finden". Um seinen Argumenten ein größeres politisches Gewicht zu verleihen, unterstrich er in einem wenige Monate später verfaßten Brief, wie sehr er "in allen Ansichten und Urteilen über englische Politik sowie über die damit zusammenhängende europäische und Weltpolitik" mit Victoria übereinstimmte. Er verhehlte dabei nicht, daß ihn neben allgemeinen Weltfragen besonders auch ein "rein vaterländisches Gefühl" bewege. Die "echt deutsche Gesinnung" des preußischen Königs verbürge ihm, daß dieser "hierin auch künftig nichts Unpassendes erblicken" und gern gestatten werde, "daß neben dem Gemahl der Königin von England gelegentlich auch der deutsche Fürst als zum deutschen Fürsten redend sich vernehmen lasse".

Albert beanspruchte, wie diese Zeilen eindrucksvoll belegen, als Patriot und Fürst des Hauses Sachsen-Coburg und Gotha auch in deutschen Belangen sein Gewicht zur Geltung zu bringen. Er versuchte zu ermuntern und zu mahnen und begann lebhaft über die Gestaltung der deutschen Verhältnisse nachzudenken, als die 48er Revolution ihre Schatten vorauswarf. Neben den Bemühungen, die britische Haltung in der deutschen Frage zu beeinflussen, konzentrierte er sich darauf, die Familienbeziehungen als Instrument seiner Deutschlandpolitik zu nutzen.