Albert war - ebenso wie der preußische König - kein Anhänger des allgemeinen, gleichen Wahlrechts, wie es in der Frankfurter Versammlung am 20. Februar 1849 beschlossen wurde. Dennoch betonte er in einem Brief an den Prinzen Wilhelm, mit dem ihn seit dessen Londoner Exil eine enge Freundschaft verband, daß Preußen die deutsche Einheit - trotz der zunehmenden Radikalisierung der Nationalbewegung - nicht aufgeben dürfe, "auch wenn Österreich und für den Augenblick Bayern und andre nichts mehr davon wissen wollen". Als Friedrich Wilhelm IV. schließlich doch die von der Nationalversammlung angebotene Kaiserwürde ablehnte, zeigte Prinz Albert sich zutiefst betroffen und deprimiert. Preußen hatte sich nach seiner Überzeugung einer historischen Aufgabe verweigert. "Was soll nun aus der armen Nation werden, da der König von Preußen den Kaiser der Deutschen, der sich eben auf die Beine stellen wollte, ins Wasser geworfen hat", so kommentierte er das Geschehen in jenen Tagen.

Dennoch hat Prinz Albert das konservativ-liberale Nachspiel des Paulskirchen-Projekts, wie es der preußische Außenminister Radowitz mit seinen Unionsplänen verfolgte, mit Hoffnung und Zuversicht begleitet. Hier sah er noch einmal die Chance für eine rechtlich und konstitutionell gesicherte Einigung Deutschlands unter preußischer Führung. Er begrüßte das Dreikönigsbündnis Preußens mit Hannover und Sachsen und beobachtete die Verhandlungen des Erfurter Unionsparlamentes mit wachsender Unruhe. In beschwörenden Briefen warb er für den schnellen Anschluß der kleinen Staaten und den preußischen konstitutionellen Staatenverein. "Geschieht dies nicht, so wird es den Intrigen der Höfe von Österreich, Bayern, Württemberg, Hannover, vielleicht selbst Sachsen, doch gelingen, das arme Deutschland nach fast zwei Jahren schrecklicher Leiden wieder zurück in das Chaos von Ungewißheit, Rechtlosigkeit und Schwäche zu werfen, aus dem notwendig eine neue und zerstörende Revolution hervorgehen muß."

Angesichts der Bemühungen der erstarkten Wiener Regierung unter Schwarzenberg, das alte Bundesrecht wieder zu beleben, verstärkte Prinz Albert die beschwörenden Appelle an seine königlichen Verwandten in Berlin, nur ja am preußischen Unionsplan festzuhalten. Zugleich beklagte er sich über die unentschlossene und zunehmend schwankende Haltung des Berliner Hofes, der österreichischem Druck immer weniger standzuhalten vermochte.