Als sie zur Kaiserin von Indien erhoben wurde, monierte die Zeitschrift Punch, die bereits ihre Heirat mit einem deutschen Prinzen kritisiert hatte:"Leave the imperial style apart,
Leave it to the lords of legions,
Queen in every English heart,
Be thou Queen in eastern regions."In der Tat waren es ihre englischen Untertanen, über die sie sich 1897 am meisten freute. "Wie freundlich sie sind", wiederholte sie ein ums andere Mal, während sie nach dem Jubiläumsgottesdienst in St. Paul's Cathedral durch die ärmsten Teile des Londoner East End fuhr. Niemand, fügte sie später hinzu, ist je "mit solchen Ovationen begrüßt worden wie ich, als ich sechs Meilen durch die Straßen fuhr. Die Menge war unbeschreiblich, ihre Begeisterung war wahrlich wundervoll und hat mich zutiefst berührt. Der Beifall war durchaus ohrenbetäubend und jede Miene schien von echter Freude erfüllt." Der Passus "echte Freude" sticht uns heute besonders ins Auge, gleichzeitig fehlt in Victorias Beschreibung jedoch ein Wort, dem sie selbst höchste Bedeutung beimaß: Loyalität. Die Massen waren nicht nur begeistert, sondern ihr auch loyal ergeben. Sie waren nicht nur treue Staatsbürger, sondern auch treue Untertanen.
Die Erinnerung an das Jubiläum blieb vielen Menschen noch lange nach Victorias Tod im Gedächtnis haften. Für ältere Zeitgenossen stellte es den Höhepunkt einer Epoche dar, die mit der Weltausstellung im Kristallpalast 1851 begonnen hatte. Alberts großer Triumph war jedoch keine imperiale, sondern eine weltbürgerliche Veranstaltung, die demonstrieren sollte, wie weit es die Menschheit in und außerhalb Europas auf ihrer historischen Reise bereits gebracht hatte.
![]()