Ihr Einfluß war indes größer, als Bagehot glaubte, als er seine berühmte Unterscheidung zwischen den "erhabenen" Aspekten der Verfassung und der begrenzten "wirksamen" Macht des Monarchen traf und dessen Rechte auf das Recht, zu Rate gezogen zu werden, das Recht, zu ermutigen, und das Recht, zu warnen, eingeschränkt sah. Eine der interessanteren Einflußmöglichkeiten der Königin hing mit der königlichen Rede zur Eröffnung des Parlaments zusammen. Die Rede wurde vom Premierminister geschrieben und kündigte das Programm an, welches die Regierung während der nächsten Legislaturperiode durchsetzen wollte. Als der betagte Gladstone 1893 erneut sein Gesetz zur Selbstverwaltung Irlands auf die Tagesordnung setzte und in seinem Entwurf für die Rede der Königin davon sprach, daß es der "besseren Regierung" diene, erklärte sie ihm rundheraus, sie werde das Wort "besser" nicht in den Mund nehmen. Es wurde weggelassen. Die Beziehung zu Gladstone gestaltete sich seit Mitte der 1870er Jahre für beide Seiten schwierig, und über eine Audienz bei der Königin schrieb er, das Gespräch sei wie ein Treffen zwischen Marie Antoinette und ihrem Henker gewesen.

Die greise Königin, von schlechten Augen und Schwerhörigkeit geplagt, überlebte den an denselben Gebrechen leidenden alten Gladstone und wußte nach seinem Tod 1898 kein einziges schmeichelhaftes oder auch nur freundliches Wort über ihn zu verlieren. Im Court Circular stand kein Zeichen königlichen Bedauerns zu lesen. "Ich bedauere Mrs. Gladstone", notierte die Königin, "was ihn selbst betrifft, so mochte ich ihn nie und werde nichts über ihn sagen." In ihrem Kondolenzbrief an Mrs. Gladstone, die sie nicht ungern hatte, konzentrierte sie sich bezeichnenderweise auf das Familiäre: "Ich werde mich immer dankbar erinnern, wie sehr er stets darum bemüht war, mir und den Meinen in allem, was mein persönliches Wohlbefinden und Wohlergehen ... und das meiner Familie anlangt, zu helfen und zu dienen."

Ihre Einstellung und ihr Verhalten gegenüber Gladstone stand in vollkommenem Gegensatz zu ihrer Wertschätzung Disraelis, die zum Teil, aber nur zum Teil und zu Beginn, auf dessen Hochachtung für Albert zurückging. Laut Disraeli hatte Albert "England während 21 Jahren mit einer Weisheit und Energie regiert, wie sie unter unseren Königen ihresgleichen sucht". Zu anderer Gelegenheit bezeichnete er ihren Gatten noch schmeichelhafter, wenn auch weitschweifiger, als "den einzigen Menschen, der das Ideal erreichte, ... die Vereinigung der männlichen Anmut und erhabenen Schlichtheit des Rittertums mit dem geistigen Leuchten der attischen Akademie"