Den Prinzen Arthur, der dem Kleinen die Waffe entwinden wollte, biß Wilhelm ins Bein.Als Wilhelm 1888 Kaiser wurde, hatte Queen Victoria bereits ihr 50jähriges Thronjubiläum gefeiert und war unbestritten die ranghöchste Regentin Europas. Vom "Pomp und Circumstance", den geschickte Choreographen des Empire-Gedankens seit den 70er Jahren (als Victoria zur Kaiserin von Indien erhoben worden war) inszenierten und der in den mit beispiellosem Aufwand gefeierten goldenen und diamantenen Regierungsjubiläen seinen Höhepunkt erreichte, war Wilhelm ungeheuer beeindruckt. Seine Gefühleschwankten beständig zwischen offenem Neid und dem Wunsch, dazuzugehören. Er fühlte, daß die deutsche Monarchie vergleichsweise parvenuhaft wirkte, und meinte, daß der Berliner Hof trotz des von ihm selbst betriebenen Aufwandes mit dem Londoner Hof nicht mithalten könne. Anläßlich eines bevorstehenden Staatsbesuches seines Onkels Edward VII. im Jahre 1908 meinte er entschuldigend zum britischen Botschafter: "It won't be quite like Windsor, but we shall do our very best in any case."Daß der Kaiser in England gänzlich unbeliebt gewesen sei, ist eine Annahme, die aus der Perspektive nach 1914 entstanden ist. Bei der alljährlichen Regatta in Cowes auf der Isle of Wight gab es Spannungen zwischen seinem Onkel Edward und Wilhelm. Edward trug die persönliche Rivalität in Segelrennen aus, die meist Wilhelms Boot gewann. In London wurde er von der Bevölkerung meist stürmisch umjubelt, und unabhängige Institutionen ehrten ihn noch kurz vor Kriegsausbruch: So ernannte ihn die City of London zum Ehrenbürger und die Universität Oxford zum Ehrendoktor.