Die derzeitige Debatte um die Zukunft der Monarchie in Großbritannien, die Teil einer umfassenden nationalen Standortbestimmung ist, wird sicher auch zu einem erneuten Wandel der dynastischen Darstellungsformen führen.Ein für das deutsch-britische Thema unserer Ausstellung entscheidender Wandel in der Selbstdarstellung der englischen Monarchie vollzog sich 1917. Im vierten Kriegsjahr war die britische Öffentlichkeit vom nicht enden wollenden Krieg gegen Deutschland zermürbt. Eine kritische Pressestimme - Zeichen für die Meinungsfreiheit im Land - hatte König Georg V., Enkelsohn der Königin Victoria und Großvater der jetzigen Königin, attackiert, er sei "dull and uninspiring", überdies auch noch deutscher Abstammung. Das Königshaus reagierte darauf mit der Änderung seines deutschen Familiennamens: Bisher hieß es "Saxe-Coburg-Gotha", nach dem Gemahl Königin Victorias, Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha, von nun an nannte es sich: "Windsor". Hofbeamte hatten die Namen verschiedener alter britischer Dynastien wie "Tudor" und "Stuart" in Erwägung gezogen; wer auf die geniale Idee kam, den Namen der alten Königsburg an der Themse zu wählen, ist bis heute nicht erforscht.