Um für den Park den Eindruck von Großräumigkeit zu erzielen, müssen zahlreiche weitere Grundstücke hinzuerworben werden, die sich dann auf circa 250 Morgen von den Ausläufern des Taunus entlang des Städtchens Kronberg bis nach Krontal erstrecken. Der Park wird nach ihren eigenen Plänen von ihrem Potsdamer Hofgärtner Wagner gestaltet; zu ihm gehören formale Gartenteile wie der als "hortus conclusus" angelegte Rosengarten, auf dessen oberster Terrasse das frühbarocke Portal des eben abgerissenen Berliner Marstalls als Brunnennische umfunktioniert wird. Der weitaus überwiegende Teil des Parks ist hingegen "englisch" angelegt mit weiträumigen Wiesenflächen und zahlreichen als Randbegrenzung gepflanzten exotischen Bäumen, die im milden Klima der Vortaunuslandschaft ausgezeichnet gedeihen. Eingebettet in diesen Park ist ein umfangreicher Wirtschaftshof, sind Gewächshäuser und Orangerien und ein großräumiger Marstall, wie alle untergeordneten Gebäude aus einer Kombination aus Sandstein, grünem Kalkstein und Fachwerk errichtet.Auch wenn die Kaiserinwitwe weitgehende Vorstellungen von der Bauweise, von der grundsätzlichen Disposition der Räume hat, braucht sie für die Ausführung einen einfühlsamen Architekten. Sie findet ihn in Ernst Eberhard von Ihne, der ihr als selbständiger Baumeister zahlreicher Berliner Villen und Stadthäuser möglicherweise schon von einem Zusammentreffen in London, wo er die englische Architektur studiert und mit den dortigen Künstlern und Architekten verkehrt, bekannt ist. Die Konzeption eines Sammlungsschlosses, das zugleich die Vorstellungen einer Architektursynthese aus englischen und deutschen oder allgemeiner gesprochen nordeuropäischen Bauelementen und Bautraditionen vermitteln konnte, war wohl schon früher entwickelt worden. Allerdings werden die Bauformen in unterschiedlichen Stilen aneinandergereiht, um daraus ein harmonisches Ganzes zu schaffen. Der Turm, bei allem "Schielen" nach Osborne oder Sandringham doch eher an der heimischen, sprich hessischen Burgentradition angelehnt, die Staffelgiebel und auch das oberhessische Fachwerk des Küchenanbaues sind gezielt auf eine homogene Einordnung des Schlosses in die lokale Baukunst bedacht.
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