Zu den "Vertrauensmännern" der Kronprinzessin gehörte offenbar auch der angesehene Kunsthistoriker Gustav Friedrich Waagen, Jury-Mitglied der Weltausstellungen in London und Paris und Vorstandsmitglied des Museumsvereins. Er verfaßte 1868 einen Artikel zur Unterstützung des Unternehmens: "Schon hat I.K.H. die Frau Kronprinzessin durch Zusicherung eines jährlichen Beitrages von 1000 Thlr. gezeigt, daß sie mit scharfem Blick erkannt, was uns Noth thut, und wie sehr es ihr am Herzen liegt die Sache zu fördern, und es steht zu erwarten, daß dieses Beispiel eine reiche Nachfolge haben wird." In: Waagen, G. F.: Das Deutsche Gewerbe-Museum in Berlin. Berlin 1868, S. 4; siehe dazu auch Baron von Falkenegg: 1901, vgl. Anm. 1, S. 15; Jessen, Jarno: 1907, vgl. Anm. 1, S. 67. Außer der Kronprinzessin zahlten die Industriellen Borsig, Halske und Krupp, der Bankier Schickler und der Bildhauer Sussmann-Hellborn einen Beitrag in dieser Höhe. Siehe GStA, I.HA, Rep. 76 Ve, Sekt. 15, Abt. III, Nr. 3, S. 16f.(18) "An ihnen, Kaufleuten, Industriellen, Technikern, unbefriedigten Politikern, deren Geschäftstendenz und Mißvergnügen eine Entwickelung nach englischem Muster wünschen mußte, hatte die unter Altpreußen vereinsamte Kronprinzessin die stärkste Stütze gefunden; bei ihnen nur war sie wirklich beliebt." In: N.N.: Kaiserin Friedrich, 1901, vgl. Anm. 3, S. 264.(19) Lessing, Julius: 1905, vgl. Anm. 6, S. 106. Leider enden seine Erinnerungen, die nie veröffentlicht wurden, mit seinem Eintritt in den "öffentlichen Dienst".(20) Anläßlich der Eröffnung des Neubaus des Berliner Kunstgewerbemuseums wollte die Ministerialverwaltung darauf verzichten, worauf Friedrich Wilhelm vermerkte, "daß es meiner Meinung nach nicht angeht, den Dr. Lessing leer ausgehen zu laßen". Tatsächlich erhielt er den Königlichen Kronen-Orden III. Klasse. Siehe GStA, I.HA, Rep. 76 Ve, Sekt. 15, Abt. III, November 1881.(21) Baron von Falkenegg: 1901, vgl. Anm. 1, S. 15. Die Vitrinen der Berliner Sammlung waren denen des South Kensington Museum nachgebaut, beide Sammlungen haben ihre Mustervitrinen in Zeichnungen publiziert. Siehe Drawings of Glass Cases in the South Kensington Museum. London 1877; Glasschränke und Ausstellungsvorrichtungen im Königlichen Kunstgewerbemuseum zu Berlin. Berlin 1886.(22) Durch das Geschick Jagors wurden ihm später fast noch einmal so viele Werke geschenkt. Lessing beschreibt amüsant, wie einzelne Delegationen sich den Rücktransport ihres Ausstellungsgutes sparten und dafür von der preußischen Ausstellungskommission Orden angeheftet erhielten.
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