Sammlungen des Deutschen Historischen Museums

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Matrosenanzug
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  • Titel: Matrosenanzug
  • Datierung: um 1910
  • Material: Baumwolle
  • Größe: L: 44 cm (Hose), 44 cm (Bluse)
  • Inventar-Nr.: KTe 74/68

Der marineblaue Matrosenanzug wurde nach 1889, als Wilhelm II. die Marinebegeisterung mit seiner Flottenpolitik zu schüren begann, für Jungen aller Altersklassen zur beliebtesten Kinderkleidung. Sie war praktisch und strapazierfähig und konnte zu sämtlichen Anlässen getragen werden. Sogar Mädchen schlüpften in Matrosenblusen oder -kleider.

In Schnitt und Material geht die Matrosenkleidung auf die Uniformen der englischen Seestreitkräfte zurück. Die Herkunft zwischen zwei und vier variierenden Streifen auf Kragen und Manschetten ist nicht eindeutig geklärt. Vor allem die Interpretation der drei Streifen, die sich angeblich auf die drei für England so bedeutenden Seeschlachten Nelsons beziehen, erscheint fragwürdig. Gerade bei der Kinderkleidung mag dieser Zierrat eher eine Frage des Geschmacks gewesen sein.

Im Reichskriegshafen Kiel, von dem aus Deutschland seine koloniale Eroberungs- und Weltmachtpolitik zu Wasser betrieb, siedelte sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts Textilfabrikation für Matrosenkleidung an. Der „echte Kieler“, in dem sich auch die Kaiserkinder bevorzugt zeigten, wurde zum Zeichen bürgerlichen Nationalstolzes.

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