• Exponat: Plakat: Deutsche Volkspartei, 1920

"1807 Tilsit / 1920 Versailles"

Wahlplakat der Deutschen Volkspartei zur Reichstagswahl 1920
Entwurf: Fritz Gottfried Kirchbach
Deutschland, 1920
Tiefdruck
73 x 53,3 cm
Inv.-Nr.: P 74/1467

Nach ihrem frühen Tod 1810 ist die preußische Königin Luise zu einer leidenschaftlichen Kämpferin gegen Frankreich und zu einer preußischen Märtyrerin stilisiert worden. Bis in das 20. Jahrhundert hinein galt sie weiten Bevölkerungskreisen als Symbol für Hingabe und Opferbereitschaft für das Vaterland. Entscheidend zu dieser Legende beigetragen hatte ihr Treffen mit Napoleon am 6. Juli 1807 in Tilsit, wo sie den siegreichen französischen Kaiser in einem Vieraugengespräch um mildere Friedensbedingungen für das geschlagene Preußen bat. 113 Jahre später griff die im Dezember 1918 gegründete Deutsche Volkspartei den „Opfermythos“ vor dem Hintergrund des Versailler Vertrages auf. Der von den Entente-Staaten diktierte Friedensvertrag war am 10. Januar 1920 in Kraft getreten, wegen seiner harten Bedingungen hatte er in Deutschland blankes Entsetzen hervorgerufen. Besonders verbitterte der Vorwurf der deutschen Alleinschuld am Kriegsbeginn. Daher entwarf Fritz Gottfried Kirchbach für dieses Plakat ein Bild Luises, die geradezu als Verkörperung von kindlicher Unschuld und Schutzbedürftigkeit angesehen werden kann.

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Außenpolitik

Exponat: Plakat: Deutsche Volkspartei, 1920 [Abbildung] 1807 Tilsit / 1920 Versailles Wahlplakat der Deutschen Volkspartei zur Reichstagswahl 1920 Entwurf: Fritz Gottfried Kirchbach Deutschland, 1920 Tiefdruck, 73 x 53,3 cm © Deutsches Historisches Museum, Berlin Inv. Nr.: P 74/1467 Nach ihrem frühen Tod 1810 ist die preußische Königin Luise zu einer leidenschaftlichen Kämpferin gegen Frankreich und zu einer preußischen Märtyrerin stilisiert worden. Bis in das 20. Jahrhundert hinein galt sie weiten Bevölkerungskreisen als Symbol für Hingabe und Opferbereitschaft für das Vaterland. Entscheidend zu dieser Legende beigetragen hatte ihr Treffen mit Napoleon am 6. Juli 1807 in Tilsit, wo sie den siegreichen französischen Kaiser in einem Vieraugengespräch um mildere Friedensbedingungen für das geschlagene Preußen bat. 113 Jahre später griff die im Dezember 1918 gegründete Deutsche Volkspartei den „Opfermythos“ vor dem Hintergrund des Versailler Vertrages auf. Der von den Entente-Staaten diktierte Friedensvertrag war am 10. Januar 1920 in Kraft getreten, wegen seiner harten Bedingungen hatte er in Deutschland blankes Entsetzen hervorgerufen. Besonders verbitterte der Vorwurf der deutschen Alleinschuld am Kriegsbeginn. Daher entwarf Fritz Gottfried Kirchbach für dieses Plakat ein Bild Luises, die geradezu als Verkörperung von kindlicher Unschuld und Schutzbedürftigkeit angesehen werden kann.

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