Ernst Cassirer 1874-1945

Philosoph

  • 1874

    28. Juli: Ernst Cassirer wird als Sohn des jüdischen Kaufmanns Eduard Cassirer und dessen Frau Jenny in Breslau geboren.

  • ab 1892

    Er studiert zunächst auf Wunsch des Vaters Rechtswissenschaft in Berlin, wechselt jedoch rasch zum Studium der deutschen Literatur und Philosophie, das er später an verschiedenen deutschen Universitäten fortsetzt.

  • ab 1896

    Studium in Marburg. Er gehört der Marburger Schule des Neukantismus an. Die Neukantianer propagieren als Reaktion auf das Ende des Idealismus eine erkenntnistheoretische Philosophie.

  • 1902

    Heirat mit Toni Bondy. Aus der Ehe gehen drei Kinder hervor.

  • 1906

    Cassirer habilitiert sich in Berlin mit der Studie "Das Erkenntnisproblem in der Philosophie und Wissenschaft der neueren Zeit".

  • 1906-1919

    Tätigkeit als Privatdozent in Berlin.
    In dieser Zeit festigt Cassirer nicht nur seine Position als einer der führenden Erkenntnistheoretiker, sondern verfasst bereits erste Studien zur kulturellen Moderne.

  • 1910

    Das Werk "Substanzbegriff und Funktionsbegriff" enthält das erkenntnistheoretische Programm seines Lebenswerks.

  • 1919-1933

    Er ist als Professor für Philosophie an der neu gegründeten Universität in Hamburg beschäftigt.

  • 1923-1929

    Arbeit an seinem dreibändigen kulturphilosophischen Hauptwerk "Philosophie der symbolischen Formen". Cassirer dehnt seine Methode hierin auf alle Bereiche, in denen sich der Geist "symbolisch" darstellt, aus.

  • 1925

    Die Schrift "Sprache und Mythos" erscheint.

  • 1927

    Seine Untersuchung über die Renaissance-Philosophie "Individuum und Kosmos" wird veröffentlicht.

  • 1929/30

    Cassirer ist in Hamburg als erster jüdischer Rektor einer deutschen Universität tätig.

  • 1933

    Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten verlässt er Deutschland aufgrund von Repressalien gegen seine Familie. Er flieht nach England.

  • 1933/34

    Lehrtätigkeit als Gastprofessor am All Souls College in Oxford.

  • 1935

    Cassirer übersiedelt nach Göteborg. Er übernimmt einen Lehrstuhl für Philosophie an der dortigen Universität.

  • 1939

    Er nimmt die schwedische Staatsbürgerschaft an.

  • 1941

    Cassirer übersiedelt in die USA. Er arbeitet als Gastprofessor an der Yale University in New Haven.

  • ab 1944

    Professur an der Columbia University in New York.
    Mit dem Buch "An Essay on Man" erweitert Cassirer seine Kulturphilosophie um eine anthropologische Basis. Dieses Werk rundet seinen Entwurf einer umfassenden Symboltheorie der menschlichen Kultur ab und fasst seine philosophischen Grundgedanken zusammen.

  • 1945

    13. April: Ernst Cassirer stirbt in New York.

  • 1946

    Postum werden seine sozialphilosophischen Reflexionen über den Nationalsozialismus "The Myth of State" veröffentlicht.

Janca Imwolde
Stand: 14. September 2014
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